Portrait von Thomas Eiskirch
Thomas Eiskirch
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Thomas Eiskirch zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Angelika S. •

Frage an Thomas Eiskirch von Angelika S. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Eiskirch,

auf Ihrer Internet-Homepage habe ich gelesen, dass Sie für einen Energie-Wandel sind, da NRW erneuerbar sei. Wie können Sie denn dann für Steinkohlekraftwerke wie beim Neubau in Datteln sein. Mag sein, dass das mal genehmigt wurde. Aber für das Klima ist das doch keine gute Sache!

Mit freundlichen Grüßen
Angelika Schieber

Portrait von Thomas Eiskirch
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Schieber,

vielen Dank für ihre Frage!

Natürlich sind im Vergleich zur Nutzung erneuerbarer Energien Kohlekraftwerke klimapolitisch unterlegen. Keine Frage. Da wir aber nicht zeitgleich aus der Atom-Energie und der Kohleverstromung aussteigen können, wenn wir weiterhin Industrieland bleiben wollen, bedarf es noch für einige Zeit eines Energiemixes, der über die erneuerbaren Energien hinausgeht. Da -insbesondere auf Grund der ungeklärten Endlagerfrage- aus meiner Sicht die dauerhafte Weiterführung der Atom-Energie nicht zur Debatte stehen darf, muss unser Augenmerk darauf liegen, dass die Kohlekraftwerke, die betrieben werden dies mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad tun. Konkret bedeutet dies, dass die im Kraftwerkserneuerungsprogramm vereinbarten (darüber hinaus gibt es m.W. keine Beantragung in NRW für weitere Kohlekraftwerke) mit den technisch höchstmöglich zu realisierenden Wirkungsgraden errichtet und im Gegenzug die "alten Möhren" abgeschaltet werden müssen. Dies ist ein aktiver Beitrag zur Reduktion des CO2-Belastung. Wenn diese neuen Kraftwerke die Abwärme dann auch noch über Kraft-Wärme-Kopplung nutzen, ist dies umweltpolitisch ein großer Gewinn. Im Rahmen dieses Kraftwerkerneuerungsprogramms soll die Stromerzeugung um 30 % effizienter werden.

Dies alles macht aus meiner Sicht jedoch nur Sinn, wenn zeitgleich massiv in den Ausbau de regenerativen Energien investiert wird, um deren Anteil am Energie-Mix kontinuierlich und zügig zu steigern.

Die offene Genehmigungsfrage in Datteln ist derzeit ausschließlich eine Frage von planungsrechtlicher Natur, in der die Landesregierung bisher so ziemlich alles falsch gemacht hat, was möglich war. Egal, ob es um Kraftwerke oder Windräder geht - sowohl die Investoren, als auch die betroffenen Bürger müssen sicher sein können, dass der Staat die teilweise divergierenden Interessen korrekt miteinander abwägt und man sich auf die Entscheidungen verlassen kann. Das ist derzeit leider nicht der Fall.

Mit freundlichem Gruß

Thomas Eiskirch