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Frage von Ingo T. •

Frage an Thomas Adasch von Ingo T. bezüglich Gesundheit

Guten Tag,

die Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und zu Hause ist momentan geprägt durch Personalkürzungen, Missmanagement durch berufsfremdes (und eigenes) Personal und z.T. durch unzureichender gesetzlicher Regelungen.

Aus Studien wissen wir, dass der durchschnittliche Patientenkontakt für Gespräche auf unter 5 Min./Tag gesunken ist, Tendenz fallend. Die Ansprüche an das Pflegepersonal steigt im Bezug auf Wissen und Arbeitsdichte. Trotzdem reagieren Klinikbetreiber in Niedersachsen stets mit Personalabbau und Lohnkürzung (aktuell -3%). Damit hat das Pflegepersonal der Region in 2008 5,2% weniger Gehalt in den Taschen als 2007, bei steigender Arbeitsdichte. Die Auswirkungen von Burn Out auf Personalseite und ständiger Rückeinweisungen (Drehtüreffekt) bei Patienten sind nicht von der Hand zu weisen.
Kein Verband und keine Gewerkschaft kann hier eingreifen. Es gibt keine Institution, die zur Zeit für die Qualität der Pflege im Sinne von Ausbildung und Auswirkung, überwacht und regelt. Was fehlt ist eine Institution, die die Qualität der Pflegeausbildung und die Qualität der geleisteten Pflege überwacht und bei Missmanagement regulierend eingreifen kann, damit die Versorgung der Bevölkerung gesichert und garantiert ist, genauso wie die Gesundheit der Pflegenden Personen, ob professionelle oder Laienpflege.
Zusätzlich ist gerade in der Stadt Celle und dem Landkreis die Versorgung von pflegebedürftigen psychisch Kranken unzureichend geregelt, da es kaum eine psychiatrische Versorgung in Celle gibt, die diesem Klientel ein Verbleib in der Häuslichen Umgebung gestattet.

Wie wollen Sie die Pflegebedürftigen vor unzureichender und unprofessioneller Pflege zu schützen?
Wäre für die CDU eine Pflegekammer in Niedersachsen denkbar?
Was für Modelle hat die CDU in Celle im Sinn für eine ausreichende ambulante psychiatrische Versorgung?

Portrait von Thomas Adasch
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Tschinke,

die Sicherstellung der Pflege sehe ich vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung als eine der wichtigsten sozialpolitischen Aufgaben der Zukunft. Ihre sehr pauschale Kritik an der Pflegesituation teile ich jedoch nicht. Im Rahmen meiner langjährigen kommunalpolitischen Tätigkeit konnte ich sowohl im häuslichen als auch im stationären Pflegebereich viel Professionalität in Qualität und Quantität kennen lernen, was einzelne Missstände natürlich nicht ausnimmt.

Nun zur Beantwortung Ihrer Fragen, die ich aufgrund der Fülle an Anfragen nur kurz beantworten möchte. Sicher haben Sie dafür Verständnis.

- Schutz der Pflegebedürftigen vor unzureichender und unprofessioneller Pflege
Im Zuge der Föderalismusreform wird das Land Niedersachsen ein Heimgesetz zu verabschieden haben, daß u.a.eine Mindestquote an beschäftigten Pflegefachkräften und multiprofessionellen Teams zu beinhalten hat. Hinzu kommt die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung durch die Bundesgesetzgebung, die versucht vorhandene Defizite auszugleichen, u.a. die häusliche Pflege durch Anhebung und Dynamisierung von Pflegesachleistungen zu stärken.

-Pflegekammer in Niedersachsen
Die Einrichtung einer solchen Pflegekammer bedarf einer besonderen Legitimation. Aufgrund der Zwangsmitgliedschaft und des Kammerbeitrags ist es wichtig im Hinblick auf das Freiheitsgrundrecht, verfassungsrechtliche Bedenken zu entkräften.

-Ambulante psychiatrische Versorgung
Gerade in Bezug auf die ambulante gerontopsychiatrische Versorgung, die Sie ja wahrscheinlich im Blick haben, werde ich bemüht sein, mir einen Überblick zu verschaffen. Aber bitte haben Sie Verständnis dafür, daß ich diese doch sehr spezifische Frage erst beantworten kann, wenn ich mich entsprechend informiert habe.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Adasch