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Frage von Dagmar O. •

Frage an Sylvia Pantel von Dagmar O. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Pantel,

Vielen Dank für Ihre Antwort. Zu meinem Erstaunen ähneln sich die Antworten fast aller Abgeordneten zum Thema Masernschutzgesetz stark. Das liegt wohl daran, dass sich alle auf dieselben (einseitigen) Quellen beziehen.

Darum frage ich Sie: Ist Ihnen bewusst, dass auch die Fachinformationen der Impfstoffhersteller, z.B. die Beipackzettel der MMR und MMRV-Impfungen, wichtige Informationen enthalten? Diese Impfstoffe sollen zur Umsetzung des Masernschutzgesetzes eingesetzt werden. Darum halte ich es für richtig und wichtig sich auch mit diesen auseinander zu setzen. Sowie ich als Mutter, bevor ich meinem Kind ein Medikament verabreiche, den Beipackzettel lesen, lese ich auch vor Verabreichung einer Impfung den Beipackzettel sorgfältig.

Beim Lesen Ihrer Stellungnahme, fiel mir auf, dass einige Ihrer Aussagen den Informationen in den Beipackzetteln widersprechen. Ich beziehe mich auf die Fachinformation von MMR-Priorix, Stand März 2013 von gsk, Absatz 4.8.:
„Nach der Markteinführung wurden folgende zusätzliche Nebenwirkungen…berichtet. Da diese Nebenwirkungen aus Spontanberichten hervorgingen, ist deren Häufigkeit nicht zuverlässig abschätzbar“. Danach werden teils gravierende Nebenwirkungen aufgelistet, wie z.B. schwerwiegende Erkrankungen des Nervensystems.

Dies widerspricht Ihrer Aussage, dass die zweimalige Masernimpfung ausschließlich dem Wohl des Kindes diene. Die Häufigkeit gravierender Nebenwirkungen kann laut HERSTELLER nicht zuverlässig angegeben werden. Daher besteht ein nicht näher quantifizierbares Restrisiko für das Kind, welches eindeutig nicht ausschließlich seinem Wohl dient.

Aus Platzgründen kann ich hier nicht auf weitere Punkte eingehen. Wenn Sie selbst die Beipackzettel durcharbeiten, sollten Ihnen weitere Punkt aber auch auffallen.

Werden Sie die Beipackzettel sorgfältig durchlesen, damit Sie danach, umfassend informiert, nach bestem Wissen und Gewissen zum Masernschutzgesetz abstimmen können?

mfG
D. O.

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Sehr geehrte Frau Ott,

Sie können davon ausgehen, dass es nicht ausreichend ist, Beipackzettel zu lesen, um sich eine eigene Meinung für eine politische Entscheidung zu bilden. Dazu gehören viele Auskünfte und Informationen von Experten unterschiedlicher Positionen. Beispielhaft stehen dafür die Expertenanhörungen im Deutschen Bundestag. Hier wird darauf geachtet, dass möglichst alle Seiten vertreten sind.

Bei der Anhörung zur Masernimpfpflicht wurde die Meinung der Ärzte für individuelle Impfentscheidung, auf die Sie in Ihrer ersten E-Mail Bezug nehmen, von der zuständigen Dachorganisation abgedeckt, da einzelne Unterorganisationen in der Regel nicht eingeladen werden. Auch die Ärzte für individuelle Impfentscheidung standen in regelmäßigem Austausch mit dem Bundesgesundheitsministerium und wir Bundestagsabgeordnete wurden schriftlich über die unterschiedlichen Positionen, darunter auch diejenigen der Ärzte für individuelle Impfentscheidung, informiert.

Um es klar zu sagen: ich teile die Positionen der Ärzte für individuelle Impfentscheidung nicht.

Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Pantel