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Sylvia Kotting-Uhl
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Matthias M. •

Frage an Sylvia Kotting-Uhl von Matthias M. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl,

Mein Anliegen betrifft die Versteuerung von Kerosin.
Über die große Umweltbelastung durch Flugreisen (5 mal so großer CO2 Ausstoß wie Busreisen+ verschlimmerter Treibhauseffekt durch Ausstoß in 10000 Meter Höhe) wissen Sie sicherlich bescheid.
Wenn ich richtig informiert bin, wird aktuell in der EU lediglich in den Niederlanden Kerosin versteuert.
Durch das steuerfreie Kerosin und die billigen schnellen Flugreisen stellen Reisen per Bus oder Bahn ab ca. 700 km keine wirtschaftliche Alternative mehr da, sodass der Anteil an Flugreisen immer weiter zunimmt.
Meiner Meinung nach ist diese Subvention von Flugreisen aus Umweltschutzgründen ein absolutes Unding.
Es scheint mir, dass diesem Thema deutlich zu wenig Beachtung geschenkt wird. Wie ist hier ihr Vorgehen und das Vorgehen ihrer Partei?
Werden Sie sich für eine Einführung der Kerosinsteuer stark machen? Oder gibt es diesbezüglich schon konkrete Pläne?

Viele Grüße

Portrait von Sylvia Kotting-Uhl
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr M.,

dass Airlines von der Kerosinsteuer befreit sind, ist nicht einzusehen. Die Einführung einer Steuer auf Flugbenzin ist seit langer Zeit grüne Position. Sie findet sich erneut im letzten Wahlprogramm und wird von uns regelmäßig im Bundestag beantragt. Darüber hinaus setzen wir uns für eine ökologischere Ausgestaltung der Luftverkehrssteuer ein. Meine Bundestagsfraktion und ich fordern die Bundesregierung zusätzlich auf, sich auf europäischer und nationaler Ebene für die Reduzierung von CO2-Emissionen im Flugverkehr einzusetzen. Auf internationaler Ebene müssen verbindliche CO2-Reduktionen vereinbart werden, damit statt fragwürdiger Kompensationszahlungen (wie jetzt auf ICAO Ebene vereinbart) für das Luftverkehrswachstum reale Emissionsminderungen bei den Gesamtemissionen geschaffen werden. Die klimaschädliche und wettbewerbsverzerrende Steuerbefreiung muss beendet werden, damit klimafreundlichere Alternativen wettbewerbsfähiger werden und Effizienz und klimafreundliche Antriebstechnologien auf den Markt kommen.

Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Kotting-Uhl