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Sylvia Jörrißen
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Frage von Klaus K. •

Frage an Sylvia Jörrißen von Klaus K. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Jörrißen,
leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ich von Ihrem Abstimmungsverhalten bei der Gentechnik mehr als enttäuscht bin! Darum bitte ich Sie mir mitzuteilen, warum Sie nicht mit Ihrer Stimme gegen den Anbau von Genmais gestimmt haben und auch noch die Kennzeichnungspflicht für Genhonig abgelehnt haben.
In meinem Bekannten- und Freundeskreis will niemand gentechnisch veränderte Produkte bzw. Fleisch von Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert wurden kaufen. Wie soll der Bürger denn entscheiden können was er kauft, wenn gentechnisch veränderte Produkte nicht einmal gekennzeichnet werden müssen ?
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Kücking

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kücking,

haben Sie Dank für Ihre Anfrage zur Grünen Gentechnik, in der Sie insbesondere die Kennzeichnungspflicht genetisch veränderter Organismen ansprechen. Ich habe letztendlich gegen den Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen zur Kennzeichnung von genetisch veränderten Bestandteilen in Honig gestimmt, nicht, da ich gegen eine Kennzeichnungspflicht wäre, sondern, da der Antrag schlichtweg fachliche Mängel aufweist. So sind Pollen keine Zutat, wie im Antrag beschrieben, die durch den Imker dem Honig zugeführt werden, sondern ein unvermeidbarer natürlicher Bestandteil. Bienen sammeln von Natur aus Honig, Honigtau und Pollen, ein Vorgang, der vom Imker nicht beeinflusst werden kann.

Unabhängig davon verlangt das Gentechnikrecht der EU bereits eine Kennzeichnung aller Lebensmittel, die genetisch veränderte Organismen enthalten, wenn deren Anteil den Wert von 0,9 % übersteigt. Der Pollengehalt von Honig, sollte man Pollen dennoch als Zutat definieren, läge bei 0,01 bis 0,5 Gramm, im Normalfall ungefähr bei 0,03 Gramm und unterläge damit keiner Kennzeichnungspflicht.

Sie sprechen auch einen weiteren Antrag der Kollegen von Bündnis 90/ Die Grünen zum Anbau der genveränderten Maislinie 1507 an, dem ich nicht zustimmte. Der Grund hierfür liegt in der unzureichenden Begründung. So ist es in Deutschland seit November 2013 nicht mehr zugelassen, glufosinathaltige Pflanzenschutzmittel in Mais anzuwenden. Folglich sind die Befürchtungen, dass es zu einer vermehrten Anwendung von Glufosinat in Folge einer Zulassung von Mais 1507 kommen würde, unzutreffend.

Ihre Bedenken über die Grüne Gentechnik im Allgemeinen kann ich jedoch gut nachvollziehen und möchte mich gerne für eine strengere Kennzeichnungspflicht einsetzen. Fakt ist heute, dass bereits ein Großteil der Lebensmittel mit Hilfe der Gentechnik produziert werden. Hier bedarf es einer deutlicheren Information an alle Konsumenten. Auch hierfür möchte ich mich in die Diskussion meiner Partei einbringen. Schließlich muss es das Ziel sein, dass der Konsument selbst entscheiden kann, auf Basis einer eindeutigen Information, welches Produkt er konsumieren möchte.

Seien Sie versichert, dass ich Ihre Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit der Grünen Gentechnik sehr ernst nehme. Gestern fand in meiner Fraktion ein Fachgespräch zum Thema statt, in dem wertvolle Einblicke in die unterschiedlichen Positionen gegeben wurden. Wir sehen Handlungsbedarf und werden zeitnah zielführende Maßnahmen ergreifen, um Verbraucher aufzuklären und zu schützen. Dies ist unser oberstes Ziel.

Haben Sie Dank für Ihr Engagement.

Mit freundlichen Grüßen

Sylvia Jörrißen