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Svenja Schulze
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Frage von Martina L. •

Frage an Svenja Schulze von Martina L. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Schulze,
Mit Prämien locken ist ja immer etwas gefährlich. Wer Geld will....
Wird es sich nicht wundern, wenn es auf einmal mehr Studienabschlüsse gibt?
Sehen Sie dann keinen Zusammenhang zu dem gebotenen Geld?
Wollen Sie nicht einfach sehen, dass es einfach zu viele gibt, die studieren, zu viele, die es nicht können? Das ist doch auch nicht schlimm.
Die Wirtschaft klagt doch über die mangelnden Leistungen.
Bekommen die dann Geld dafür, dass sie die Leute nehmen?
Unterstellen Sie, dass die Professoren ohne Geld nicht gut lehren?
Vielleicht habe ich Sie aber auch falsch verstanden?
Es liegt nicht immer am Geld, sondern oft am System und dem Eingeständnis, dass da etwas absolut falsch gelaufen ist, angefangen in den achtziger Jahren, als sich das Gesamtschulsystem aufgebaut hatte.
Hat es Sie denn nie gewundert, dass Abteilungsleiter - Sprung von A11 zu A13 meines Wissens nie die Schulpolitik kritisiert haben? Alles prima.
Wollen Sie nicht das System einmal überdenken und eine Bestandsaufnahme machen, was alles falsch gelaufen ist?
Uns fehlen Sozialarbeiter, Kinderbetreuer, Altenpfleger, Handwerker..
Warum messen die Politiker ihren Erfolg an der Akademisierung?
Ist das nicht auch eine Form der Diskriminierung, die dazu führt, dass viele aus Imagegründen alleine schon Abitur machen wollen?
Ich sehe das mit Sorge.

Wir sind doch jetzt in einer Zeit der ehrlichen Bestandsaufnahmen in vielen Systemen: Pflege, Fußball....

Mit freundlichen Grüßen

Martina Lenzen

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Lenzen,

ich freue mich, dass die Initiative des Landes NRW "Erfolgreich studieren" auch in München Aufmerksamkeit findet. Die von Ihnen angesprochenen zusätzlichen Mittel für die Hochschulen, die sich anhand der AbsolventInnen-Zahlen verteilen, sind nur ein Baustein. NRW investiert heute so viel in die Bildung wie nie zuvor - natürlich auch im Hochschulbereich. So sollen unter anderem bis 2020 landesweit 65.000 zusätzliche Master-Studienplätze entstehen.

Ich bin überzeugt, dass es richtig ist, in eine gute Ausbildung zu investieren. Dabei geht es nicht allein um die Zahl der Studierenden sondern auch um die Qualität des Studiums. Und dazu gehört in meinen Augen auch, dass die Hochschulen sich noch intensiver um den Studienerfolg der Studentinnen und Studenten kümmern und präventiv etwas gegen Studienabbruch tun. Mit dem jetzt eingeführten Modell, bei dem sich ein Teil der Mittel für die Hochschulen anhand der AbsolventInnen-Zahlen verteilt, ist ein guter Anreiz für die Hochschulen geschaffen, dafür zu sorgen, dass die Qualität des Studiums stimmt.

Daneben unterstützt ein neues Landesprogramm gute Lehre vor Ort. Daraus werden bestehende erfolgreiche Initiativen weiter gefördert und neue angestoßen. Auf der Homepage des Wissenschaftsministeriums finden Sie alle Bausteine des Programms: http://www.wissenschaft.nrw.de/presse/pressemeldungen/details/studienerfolg-im-fokus-80-millionen-sonderprogramm-und-ein-neues-praemienmodell-fuer-hochschulen/

Sehr geehrte Frau Lenzen, mit dem Engagement für ein erfolgreiches Studium werden die anderen Bildungszweige, wie etwa das erfolgreiche Modell der dualen Ausbildung, in keiner Weise geschwächt oder diskriminiert. Im Gegenteil! Ich halte ein vielfältiges Bildungsangebot für richtig, das jede und jeden mit ihren oder seinen individuellen Talenten fördert.

Freundliche Grüße
Svenja Schulze

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