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Sönke Rix
SPD
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Frage von Christoph K. •

Frage an Sönke Rix von Christoph K. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Rix,

die SPD versucht die Berufschancen von jungen Männern durch die Frauenquote einzuschränken.
Was würden Sie Ihrem Sohn sagen, wenn eine Quotenfrau den Job bekommt und nicht er?

Mit freundlichen Grüßen

C. Kulm

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kulm,

es geht bei dem Gesetzentwurf von SPD und Bündnis90/Die Grünen zu einer Quotenregelung bei der Besetzung von Aufsichtsräten nicht darum, die Berufschancen von Männern einzuschränken. Vielmehr wollen wir damit dem Gleichheitsgrundsatz, der seit 60 Jahren im Grundgesetz verankert ist, gerecht werden.

Ich bin davon überzeugt, dass wir eine Quote für Aufsichtsräte und Vorstände brauchen. In den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen sind zur Zeit nur zehn Prozent weibliche Mitglieder, in den Vorständen nur vier Prozent.
Es ist ein – von den Quotengegnern gepflegter – Irrglaube, dass durch eine Quotenregelung unqualifizierte Frauen an die Spitzen von Unternehmen kommen würden. Das wird nicht der Fall sein. Im Gegenteil: Die Mehrheit der Führungskräfte hat eine juristische oder wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung. Hier liegt der Anteil weiblicher Absolventinnen über dem männlicher Absolventen. Seit Jahren schließen viele dieser jungen Frauen ihre Ausbildungen und Studiengänge mit exzellenten bis sehr guten Ergebnissen ab. Im Beruf stoßen sie dann allerdings häufig an die „sogenannte gläserne Decke“ und kommen an einem bestimmten Punkt nicht weiter, da schlicht Männer diejenigen sind, die in Unternehmen nach wie vor über die Personalpolitik bestimmen.

Es ist offensichtlich, dass es nichts mit Qualifikation zu tun hat, wenn die Posten in den Vorständen zu 96 Prozent mit Männern besetzt sind. Vielmehr verhindern traditionelle Denk- und Verhaltensmuster einen höheren Anteil weiblicher Führungskräfte.

Mit freundlichen Grüßen
Sönke Rix

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