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Silvia Schmidt
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Frage von Lucie F. •

Frage an Silvia Schmidt von Lucie F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Schmidt,

da ich ein betroffener Paintball-Spieler aus Ihrem Wahlkreis bin, interessiert mich nun sehr, wie Sie zu dem Verbot von Paintball stehen.

Für mich und meine Freunde ist Paintball ein Freizeit-Sport und eine gewaltfreie Gemeinschaft. Bei diesem Sport geht es nicht um Gewalt, sondern um den Teamgeist, das strategische Vorgehen, sowie die sportliche Betätigung bei der noch dazu Adrenalin ausgeschüttet wird. Wir schießen nicht aufeinander, um uns "zu töten", sondern wir versuchen durch eine Markierung den Gegner daran zu hindern, die Flagge der anderen Mannschaft zu erreichen. Und da Paintball erst ab 18 Jahren gespielt werden kann, verstehe ich nicht, wieso man das erwachsenen Menschen verbieten will.

Wenn Sie gegen Paintball sein sollten, dann müssen Sie auch für die Abschaffung von Fechten und Boxen sein und Kindern verbieten, Cowboy und Indianer mit Spielzeug-Waffen zu spielen.

Zudem hat es bisher noch nie einen echten Zusammenhang zwischen Paintball und einem Amokläufer gegeben. Die Wahrheit ist nämlich, dass alle dieser tragischen Taten von Minderjährigen mit den Schusswaffen ihrer Eltern begangen werden, die noch gar keinen Kontakt zu Paintball haben konnten.

Bisher vermisse ich von Ihren Kollegen auch die Überlegung, was die Existenzen aller Händler und Platzbesitzer betrifft. Leider sind mir keine Zahlen bekannt, aber da Paintball nicht gerade günstig ist und ich als Studentin, dennoch bereit bin das Geld dafür auszugeben, sowie tausende Andere auch, ist zu vermuten das gerade in der Branche hohe Gewinne erzielt werden, welche wiederum als Steuergelder an das Land abgeführt werden.

Bitte sagen Sie mir, dass wir nicht in einem Land leben wo nur der Recht bekommt der am lautesten Schreit und manche ihrer Politiker Kollegen schreit schon sehr laut!

Mit freundlichen Grüßen

L. Fabiunke

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Fabiunke,

auch ich wende mich entschieden gegen Maßnahmen, die sich nicht auf die sachliche Lösung von Problemen und Prävention von Verrohung, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen richten. Das sogenannte "Paintballverbot" wurde nun erst einmal zurückgestellt, um zu prüfen, welche Maßnahmen wirklich geeignet sind, tragische Ereignisse wie in Erfurt oder Winnenden effektiv zu verhindern. Das halte ich für richtig. Ich bin sicher, dass die Koalition nun dort ansetzt, wo die Probleme für offenen Zugang zu Schusswaffen und deren Mißbrauch liegen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Silvia Schmidt, MdB