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Silvia Breher
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Frage von Andy G. •

Frage an Silvia Breher von Andy G. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Breher,

zunächst einmal vielen Dank für Ihre Antwort zur Frage nach der LNG-Förderung durch den Bund (https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/silvia-breher/question/2018-11-02/306141).

Leider sind weiterhin folgende wesentliche Punkte offen:

-Kein LNG-Terminal wird das Abhängigkeitsproblem von RUS-Gas wesentlich entschärfen. Investor in Brunsbüttel verschifft z.B. jetzt RUS-Gas nach Kanada & sorgt in GER für Diversifizierung? https://www.lngworldnews.com/canada-gets-first-yamal-lng-cargo-via-dutch-gate-terminal/

-Das LNG für die Standorte Stade (Nds.) & Brunsbüttel (SH) wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Fracking-Gas des Klimawandelleugners Trump sein (https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-10-22/two-small-towns-in-germany-vie-to-make-trump-s-lng-dream-reality). An beiden Standorten wird ausschließlich die Petrochemie-/Kunstdünger-/Alu-Industrie vom klimafeindlichen Fracking-LNG profitieren.

-Wir haben ein Hauptproblem mit Gas/Methanemissionen = signifikante Klimaerwärmung. Wir verwenden veraltete IPCC-Werte zur Berechnung der CO2-Äquivalente & messen Methanemissionen nicht in ihrem Gesamtlebenszyklus (Industrie teilt uns Schätzwerte mit). Lesen Sie bitte u.a. https://www.iass-potsdam.de/sites/default/files/files/working_paper_2017_klimakosten_erdgas.pdf & http://www.eeb.cornell.edu/howarth/summaries_CH4_2016_De.php .

-Studien belegen, dass - selbst bei einer konservativen Annahme der Methanemissionsraten - LNG auf keinen Fall emissionsarm oder gar weniger klimaschädlich ist (dazu http://priceofoil.org/content/uploads/2018/01/JCEP_GHG_Final-Screen.pdf / http://www.wearecovepoint.org/wp-content/uploads/2014/11/Lifecycle-GHG-Cove-Point-ppt.pdf / https://www.transportenvironment.org/press/natural-gas-22bn-distraction-eu-shipping-won%E2%80%99t-decarbonise-sector-%E2%80%93-study

-Marktanalysten verweisen zu Recht auf Lock-In/Stranded-Assets-Aspekte & "Investitionsruinen mit Ansagen"

Quo vadis CDU?

MfG A. G.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für die weiteren Informationen, die Sie mir zu diesem Thema zur Verfügung stellen.

Deutschland zum Standort für LNG-Infrastruktur zu machen und technologieoffene Initiativen zugunsten alternativer Antriebe und Energien in der Schifffahrt und in den Häfen (LNG, Wasserstoff/Brennstoffzelle, Methanol, Elektromobilität) zu verstärken und zu verstetigen -darüber haben wir uns auf Bundesebene mit der SPD im Koalitionsvertrag verständigt.

Der Bundesregierung ist bekannt, dass der Auslastungsgrad der LNG-Infrastruktur in Europa weitgehend niedrig ist. Allerdings ist der Ausbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland in erster Linie eine privatwirtschaftliche Investition.

Mit freundlichen Grüßen

Silvia Breher

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