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Siemtje Möller
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Frage von Dieter S. •

Frage an Siemtje Möller von Dieter S. bezüglich Kultur

Hallo,

wie stehen sie zu der Legalisierung von Cannabis bspw. ab 21 Jahren und dem Verkauf in Fachgeschäften?

Hier könnte das Recht auf Rausch und die einfachere Verfügbarkeit für medizinische Zwecke, Hand in Hand mit hohen Steuereinnahmen die für bessere Bildung und natürlich auch für Drogenaufklärung bei Jugendlichen eingesetzt werden kann.

Geprüfte und reine Abgabe sorgt für deutlich gesunderen Konsum, der ohnehin schon weniger gefährlich ist als der Konsum von Alkohol oder Tabak.

Jobverluste durch Führerscheinentzug von Menschen die zwar nicht berauscht aber mit nachweisbaren THC-Resten im Blut kontrolliert wurden fallen ebenfalls weg, genauso wie sich ggf. Vorstrafen durch illegalen Cannabis-Besitzt im jungen Alter negativ auf den weiteren Verlauf des Lebens auswirken können.

Auch Berührungspunkte mit härteren Drogen beim Dealer fallen bei einer Legalisierung weg.

Konsumiert wird ohne hin ob legal oder illegal.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen gerne nachstehend beantworte.

Grundsätzlich halte auch ich neue Ansätze in der Drogenpolitik bezüglich Cannabis für zielführend. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Abschreckung nicht zu einer Reduktion des Konsums geführt hat.

Daher begrüße ich es, dass die gesellschaftspolitische Debatte um Cannabis zunehmend sachorientierter und breiter geführt wird. Dies hat beispielsweise zur Einführung von Medizinalhanf als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung geführt, was für die betroffenen PatientInnen nur sinnvoll ist.
Im Hinblick auf Cannabis als Genussmittel halte ich eine ergebnisoffene Debatte für angebracht. Aus meiner Sicht kann eine Entkriminalisierung der EndkonsumentInnen in enger Verbindung mit einer aktiven Präventionsarbeit ein guter Ansatzpunkt für eine konstruktivere Drogenpolitik sein.
Demgegenüber darf das Gefährdungspotenzial von Cannabis beim reinen Genusskonsum keinesfalls vernachlässigt werden und bestehende Risiken bagatellisiert werden. Beides - Risiken wie auch zielführende neue Ansätze - sollten daher aus meiner Sicht in der Debatte um eine Legalisierung grundlegend mitgedacht werden.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage damit angemessen beantworten.

Mit freundlichen Grüßen
Siemtje Möller

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