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Sebastian Stöveken
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Isabelle S. •

Frage an Sebastian Stöveken von Isabelle S. bezüglich Umwelt

Hallo

In Angesicht des aktuellen Weltklimaberichts, sind Diesel, erneuerbare Enrgien, usw. momentan ein sehr wichtiges Gesprächsthema.
Wie planen Sie, mit der Tierproduktindustrie/Landwirtschaft umzugehen (Fleischproduktion, Mast, etc.), die laut dem Umwelt Bundesamt einen erheblichen Anteil der Treibhausgase und Umweltverschmutzung produziert?
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas#textpart-1

Große Teile des Methans und Lachgases in Deutschland stammen von den Tieren, die u.A. zur Fleischproduktion gehalten werden. Methan ist ca 4 Mal so stark, wie CO2. Sollten wir uns also, um die negativen Effekte des Klimawandels zu verlangsamen, nicht diesem Thema mehr zuwenden.

Vielen Dank.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau S.,

Sie haben vollkommen recht, dass wir uns Ihrem Thema mehr zuwenden sollten.

Die GRÜNEN haben seit 2014 bereits einige Fortschritte erzielen können: https://www.gruene-hessen.de/landtag/files/2018/06/Bilanz-Brosch%C3%BCre-final-WEB.pdf (Seite 8-15).
In unserem Regierungsprogramm 2019-2024 (https://www.gruene-hessen.de/partei/files/2018/09/Regierungsprogramm-2018-Web.pdf) möchten wir die "Agrarwende in Hessen weiter vorantreiben" (Seite 21-25):

1. Förderung der ökologischen Landwirtschaft
- wir wollen Hessens Spitzenplatz im Ökolandbau behalten und bis 2025 die dafür genutzten Flächen auf 25% erhöhen (aktuell: 13,5%)
- Ganz Hessen soll zur ersten Ökomodellregion Deutschlands werden
- aktuell haben wir acht Ökomodellregionen in unserem Land, zu denen seit kurzem auch Darmstadt-Dieburg gehört (https://umwelt.hessen.de/presse/pressemitteilung/fuenf-neue-oekomodellregionen-heute-bekannt-gegeben-hessen-auf-dem-weg-zum-oekomodellland)

2. Strategie für nachhaltige Landwirtschaft
- gezielte Förderung und Angebote für eine nachhaltige Landwirtschaft
- die gemeinsame Agrarpolitik muss verstärkt zum Schutz von Klima, Umwelt, Biodiversität, Tierwohl und zu einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen und damit auch zur Erreichung der Klimaziele beitragen

3. Gegen Pestizide und für Artenvielfalt
- Pestizidreduktionsplan für Hessen
- gentechnikfreie Landwirtschaft auf landeseigenen Flächen
- Förderung der Weidehaltung von Kühen, Schafen und Ziegen

4. Nutztierhaltung am Tierwohl ausrichten
- keine Megaställe und Ablehnung von Massentierhaltung
- Förderung der Umstellung auf tierfreundliche Haltungssysteme und innovative Technik zur Verbesserung von Tierwohl und Umweltschutz
- Förderung artgerechter Haltung nach ökologischen Maßstäben

5. Gesundes Essen von Anfang an
- jedes Schulkind soll einmal im Schulleben eine Woche auf einem am Tierwohl ausgerichteten Schulbauernhof verbringen
- tägliche vegetarische und vegane Alternativen im Angebot von Schulen und Kindergärten
- gezielte Informationskampagnen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung

Ich konnte bei den aktuellen Wahlkampfveranstaltungen ein großes Interesse der Bürger*Innen sowie konventionellen und Bio-Bauern an der Öko-Modellregion beobachten, was mich sehr hoffnungsvoll stimmt und mein Engagement bestätigt.
Durch Änderung unseres Verbraucherverhaltens haben wir es natürlich auch selbst in der Hand...

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Stöveken