Portrait von Sebastian Brehm
Sebastian Brehm
CSU
50 %
/ 12 Fragen beantwortet
Frage von Horst W. •

Frage an Sebastian Brehm von Horst W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Migrationspakt

Sehr geehrter Herr Brehm,

- Wie soll garantiert werden, dass sich die Migrantensituation in Deutschland nicht verschlechtert.
- Wir gehen nur Verpflichtungen ein
- Wer garantiert, dass die Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt wird (eine Kritik soll möglichst unterdrückt werden).
- Warum werden die Herkunftsländer nicht verpflichtet konkrete Schritte gegen Korruption und Misswirtschaft zu unternehmen?
- mich interessiert, warum in diesen Fragen alle Parteien (mit Ausnahme der AfD) nur ca. 50% der Bevölkerung vertreten.
Ich bin nicht für die AfD, aber wegen dieser Frage wird diese Partei Stimmenzuwachs bekommen (auch von mir), wenn es die einzige Partei ist, die diese Befürchtungen teilt.

U.A. wird Eva Hermann deutlich: https://www.youtube.com/watch?v=y9GgU1DAtZs

Mit freundlichen Grüßen
H. W.

Portrait von Sebastian Brehm
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Willert,

ich bedanke mich für Ihre Anfrage vom 25. November 2018, in der Sie sich mit dem Thema Migrationspakt und den damit verbundenen Fragen befassen. Gerne möchte ich die Gelegenheit nutzen Ihnen zu antworten und entschuldige mich zunächst für die Verspätung.
Zu dem von Ihnen angesprochenen Thema nehme ich gerne Stellung- besonders vor dem Hintergrund meiner Tätigkeit im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe.
Der Pakt behandelt mit der Migration eine der Kernherausforderung für unser Land, für Europa und die Welt. Dabei ist klar: Die Integrationsfähigkeit jedes Landes hat eine Grenze. Deutschland übernimmt bei der Migration deutlich mehr Verantwortung als viele unserer internationalen Partner. Und das kann auf Dauer nicht so bleiben.
Wir haben deshalb in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen durchgesetzt, um die Migration nach Deutschland deutlich zu begrenzen – von den Asylpaketen 1-3 über eine Obergrenze im Koalitionsvertrag, bis hin zur Abschaffung des Familiennachzugs für subsidiär Geschützte und die Einrichtung von AnKER-Zentren für beschleunigte Rückführungsverfahren. Klar ist aber auch: Die Ordnung, Steuerung und Begrenzung von Migration ist eine globale Herausforderung und bedarf auch internationaler Maßnahmen, um Pull-Faktoren konsequent zu reduzieren und eine gerechtere Verteilung der durch Migration entstehenden Lasten unter den internationalen Partnern zu erreichen. Das leistet der GCM. Dessen Ziele werden von Deutschland bereits heute erfüllt und bilden einen geeigneten Rahmen, um von der internationalen Staatengemeinschaft mehr Engagement bei der Bewältigung der Migration einzufordern.
Dabei bleibt die nationale Souveränität Deutschlands und seiner Partner vollumfänglich gewährt. Das bekräftigen ausdrücklich die Leitprinzipien des Paktes – und genau das haben wir auch im Deutschen Bundestag noch einmal beschlossen. Wir als CSU im Bundestag haben einen Koalitionsantrag durchgesetzt, der festlegt, wie der GCM zu werten ist. Darunter:

* Rechtsändernde und rechtssetzende Entscheidungen zur Migration trifft der Bundestag.
* Unsere nationale Souveränität steht nicht zur Disposition. Der GCM begründet keine einklagbaren Rechte und Pflichten und entfaltet keine rechtsändernde oder rechtssetzende Wirkung. Dazu gehört, dass unsere Gesetze – zum Beispiel im Bereich des Ausländer-, des Sozial- und des Staatsbürgerschaftsrechts – sowie unsere behördlichen und gerichtlichen Entscheidungen uneingeschränkt gelten.
* Wir unterscheiden klar zwischen Erwerbsmigration und Asyl, zwischen legaler und illegaler Migration. Insbesondere letztere wollen wir mit nationalstaatlichen, europäischen und internationalen Mitteln bekämpfen.
* Wir verlangen, dass alle Menschen in Deutschland, unser Grundgesetz und unsere Gesetze beachten und die sich daraus ergebende Werteordnung verinnerlichen und danach leben. Wir setzen bei der Integration auf das klare Prinzip Fordern und Fördern.
* Wir erwarten von der internationalen Staatengemeinschaft deutlich mehr Engagement, um den Migrationsdruck nach Deutschland und Europa zu senken, den Schutz der Grenzen voranzutreiben, illegale Migration und Fluchtursachen zu bekämpfen und die Rücknahme von Migranten deutlich zu verbessern.
Das hat der Deutsche Bundestag beschlossen – und das gilt.
Ich hoffe ich konnte Ihnen im Rahmen der Antwort meine Position klar darlegen. Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße

Sebastian Brehm, MdB

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Sebastian Brehm
Sebastian Brehm
CSU