Frage an Sabine Ponath von Manuel W. bezüglich Energie
Guten Tag Frau Ponath,
"...Wenn wir den Stromverbrauch bis 2020 um 11 Prozent senken..." Wie denken Sie darüber, wird in Zukunft weniger Strom verbraucht? - Meine Meinung dazu ist, dass genau das Gegenteil eintreten wird (bezogen auf den Haushalt). Es werden immer mehr Geräte in den Haushalt kommen die Strom verbrauchen. Einige, wie die Glühbirne (Energiesparlampe), werden sicher einen besseren Wirkungsgrad besitzen, aber dafür kommen neue Geräte hinzu (Elektroauto, Batterie zuhause aufladen...).
Was mich auch interessiert, aber bis jetzt habe ich dazu nicht wirklich viel gefunden - vllt können Sie mir weiterhelfen, ist: Wieviel Energie verbraucht die Herstellung und das Aufstellen von Windräder? Genau kann man das sicher nicht beziffern, aber aber ungefähr abschätzen wahrscheinlich schon.
Gruß
Manuel Wentens
Lieber Herr Wentens,
Vielen Dank für Ihre Frage! Ich finde es ja selbst sehr interessant, diesen Problemen auf den Grund zu gehen, insbesondere, da ich ja eigentlich keine Energieexpertin bin, sondern meine Hauptthemen eigentlich im Bereich der Bildungs- und Genderpolitik, sowie der Politik gegen Rechts- und Linksextremismus und Gewalt liegen (siehe Homepage).
Dennoch habe ich mich jetzt einmal schlau gemacht und zu ihren Fragen Recherche betrieben. Grundsätzlich sehe ich der Zukunft weniger pessimistisch entgegen, als Sie es tun. Angesichts innovativer Gebäudebauweisen und immer sparsamerer Technik in Kombination mit einem zunehmenden Bewusstsein für Energieeinsparung, gehe ich davon aus, dass in Zukunft weniger Strom verbraucht werden wird. Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie kommt zu dem Ergebnis, dass sich etwa 20 Prozent des Stromverbrauchs in privaten Haushalten innerhalb von zehn Jahren einsparen ließen, was allein bereits einen Beitrag zum Klimaschutz in Höhe von rund 25 Millionen Tonnen CO2 einbringen würde.
Die Grüne Bundestagsfraktion hat einen Reader herausgebracht, in dem ab Seite 17 zehn konkrete Maßnahmen zur Stromeinsparung vorgestellt werden. Hier der Link:
http://www.gruene.de/cms/themen/rubrik/13/13349.klima_und_energie.htm (Bei "Hintergrundinformationen" mit aufgelistet)
Zu Ihrer Frage bezüglich der Windräder: Leider konnte ich keine belegten Zahlen dazu finden. Insbesondere, da es stark davon abhängt, wo sie gebaut werden. Ich nehme an, dass Ihre Frage auf die Kritik aus der Anfangszeit der Windkraft bezieht, bei der angenommen wurde, der Bau verbrauche mehr Energie, als das Kraftwerk je wieder einfahren könne. Dies ist jedoch seit Ende der 1980er mit Sicherheit überholt. Bei meiner Recherche bin ich auf verschiedene Annahmen von Amortisationszeit gestoßen, die von wenigen Monaten bis hin zu einem Jahr betragen. Windkraft lohnt sich also auch wirtschaftlich.
Hier eine kleine Bilanz:
Erzeugte Strommenge: 39,5 Mrd. kWh
Gesamtumsatz Inland: 5,8 Mrd. €
Auch wenn ich Ihnen zur Windkraft nicht die gewünschten Zahlen liefern konnte, hoffe ich, dass ich Ihre Anfrage weitestgehend beantwortet habe.
Liebe Grüße,
Sabine Ponath
Weitere Fragen an Sabine Ponath
(...) Als Pädagogin sehe ich die effizienteste Methode, diese Einsicht zu fördern, über das Bildungssystem: Bildung für eine nachhaltige Entwicklung umfasst viele Faktoren und Kompetenzbereiche. Es geht dabei ganz grob darum, sich für die Anforderungen der Zukunft fit zu machen. (...)
(...) Beim Punkt Schallschutz sind derzeit nach neuesten Informationen bis zu 13m hohe Schallschutzwände in Kombination mit sog. "Füsterbelag" geplant. (...)
(...) Wolfgang Kahl in Auftrag gegeben wurde. Knapp zusammengefasst handelt es sich dabei um ein Papier, das den rechtlichen Rahmen beschreibt, in dem in Bayern Änderungen zu Gunsten des Klimaschutzes vorgenommen werden können. Das heißt konkret: Eine Aufnahme des Staatsziels "Klimaschutz" in den Art. (...)
(...) Wenn wir eine Region sein möchten, die insbesondere auch wieder junge Menschen (die werden hier nämlich leider immer weniger) beherbert, dann müssen auch die Rahmenbedingungen hierfür geschaffen werden. Ein Punkt bei diesen Rahmenbedingungen ist ein vernünftiger Ausbau an KiTas. (...)