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Frage von Reinhard G. •

Frage an Roland Claus von Reinhard G. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Claus.
Nun ist die sogenannte Verschrottungsaktion über die Bühne. Der Staat gibt 2.500 Euro hinzu, wenn man sein altes Auto verschrottet - und einen Neuwagen kauft. Das soll der deutschen Autoindustrie helfen !
Aber nirgends lese ich, daß dies nur gilt, wenn man deutsche Autos kauft !
Gilt die neue Verordnung denn auch, wenn man einen Honda oder einen Renault kauft, neu ? Dann hat ja die hiesige Auto- und Zulieferindustrie überhaupt nichts davon.
Danke für Ihre Antwort.
Gruss
Reinhard Gold

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Gold,

vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der so genannten Abwrackprämie. Die Abwrackprämie ist eines der zentralen Elemente des von der Bundesregierung geplanten zweiten Konjunkturprogramms, mit dem sie sich den Folgen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise entgegenstemmen will. Diese Prämie wird gezahlt, wenn sich ein Autohalter dafür entscheidet, seinen älter als neun Jahre alten Wagen unabhängig vom Fabrikat verschrotten zu lassen und gleichzeitig einen Neuwagen – ebenfalls unabhängig vom Fabrikat – erwirbt. Damit hofft die Bundesregierung, die Automobilbranche einschließlich Zuliefererindustrie zu stützen.

Wie Sie sicherlich den Medien entnehmen konnten, hält die Partei DIE LINKE andere konjunkturfördernde Maßnahmen für notwendig, als dies die Bundesregierung tut. Unsere politischen Vorstellungen reichen von einer notwendigen Regulierung der Finanzmärkte – wie sie unter anderem auch der SPD-Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt fordert – bis hin zu einer Stärkung der Binnennachfrage, um der Wirtschaftskrise entgegen zu wirken. Die Binnennachfrage ist meiner Ansicht nach über eine steuerliche und Abgabenentlastung gerade auch der Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen sowie eine sofortige Anhebung des Hartz-IV-Regelsatzes zu erreichen. Die durch diese Maßnahmen freigesetzten Mittel würden unmittelbar wieder in den Konjunkturkreislauf einfließen und diesen damit stabilisieren helfen und Arbeitsplätze sichern.

Zusätzlich fordert DIE LINKE. öffentliche Investitionen in Innovation und Bildung, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaft fit für die Zukunft zu machen. Dies sind meiner Ansicht nach die besser geeigneten Mittel, um die Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Claus