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Frage von Robert S. •

Frage an Robert Heinemann von Robert S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Heinemann,

ich habe da noch Fragen zu einer Ihrer Äußerungen bei der vor-gestrigen Diskussionsveranstaltung am Gymnasium Willlhöden. Als es dort um den individualisierten Unterricht in der Schule der Zukunft ging, sprachen Sie –anscheinend mit wenig Sympathie - von "Utopien". Das beschäftigt mich, denn es gibt ja in Hamburg bereits zwei Schulen, in denen diese "Utopien" gelebt werden: die Max-Brauer-Schule und die Gesamtschule Winterhude. Daher nun meine Fragen:

1. Die beiden Reformschulen sind ja bislang nur von der Schulbehörde genehmigte Schulversuche. Da Sie deren Arbeitsweise für eine Utopie halten, möchte ich Sie fragen, was mit ihnen geschehen wird, falls die CDU am 24.2. die absolute Mehrheit erhält. Werden Sie dand die Genehmigungen zurückziehen - weil sie ja sowieso nur Utopien sind - und die beiden Schulen wieder auf den Weg zur "normalen" Stadtteilschule zwingen?

2. Wenn Sie die Reformschulansätze als "Utopie" bezeichnen, gleichzeitig aber die Max-Brauer-Schule den Deutschen Schulpreis für ihre Arbeit nach genau diesem Ansatz bekommt, dann sehe ich da eine gewisse Diskrepanz. Können Sie diese auflösen?

3. In den Pisa-Siegerländern funktioniert der indivdualisierte Unterricht seit langem. Warum ist das, was in auf der Futurumschule in Schweden, beim „natürlichen Lernen“ in Holland und in Deutschland (unter vielen anderen) in der Jenaplan-Schule seit Jahren erfolgreich läuft, in Hamburg eine Utopie?

Meine Frage von vorgestern war schon ernst gemeint: das 2-Säulen-Konzept hat unterschiedliche Schwerpunkte: "wissenschaftsorientiert" für Gymnasien und "handlungsorientiert" für Stadtteilschulen. Mithin werden die Schüler auch die ersten 2 Jahre schon nach inkongruenten Konzepten lernen. Sonst wäre die Aufteilung auf die 2 Säulen unnötig. Wie stellt man es sich bei Ihnen im Hause vor, einen Schüler, der nach der 6. Klasse die Schulform wechselt, in das Unterrichtsgeschehen seiner neuen Schule zu integrieren?

Grüße
Robert Schneider

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schneider,

ich habe es als "Utopie" bezeichnet, in Hamburg in wenigen Jahren flächendeckend eine Schule für alle einführen zu wollen. Die Max-Brauer-Schule hat viel Zeit und viel Engagement gebraucht, um dieses Konzept mit Eltern und Schülern umzusetzen, die sich dezidiert für dieses Konzept entschieden haben - und es gilt auch noch wissenschaftlich nachhaltig zu evaluieren, wie erfolgreich es ist.

Zur letzten Frage: Auch heute unterscheidet sich bekanntlich der Unterricht in der Beobachtungsstufe zwischen den verschiedenen Schulformen. Im Unterschied zu früher gibt es aber in der neuen Schulstruktur nicht zig Zeitpunkte, an denen Schülerinnen und Schüler die Schulform wechseln und entsprechend integriert werden müssen, sondern nur noch einen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann