René Stadtkewitz
DIE FREIHEIT
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Frage von Rüdiger M. •

Frage an René Stadtkewitz von Rüdiger M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Stadtkewitz!

Auf ihr Haus ist ein Brandanschlag verursacht worden. Die Täter dieses abscheulichen Vorfalls müssen gefunden werden. Als aufmerksamer Leser der Berliner Tagespresse muss ich jedoch feststellen, dass Sie die Täter anscheinend bereits gefunden haben. Für Sie ist es die "sogenannte Antifa", welche den Brandanschlag initiiert hat. Es ist jedoch in den Zeitungen durchgeklungen, dass Sie bereits vor dem Anschlag Drohbriefe und Fotos ihrer Familie zugeschickt bekommen haben. Durchgeklungen ist auch, dass der Staatsschutz diese Vorgehensweise für die Antifa untypisch findet.

Halten Sie den Vorgang immer noch für politischer Natur?
Stecken in familiären Schwierichkeiten, welche den Brandanschlag verursacht haben könnten?

Solange ein politischer Hintergrund nicht bewiesen ist und die Tatsache überwiegt, dass der Anschlag aus privaten Gründen herrührt , halte ich Ihre "jetzt erst recht"-Rhetorik für dumpfen Populismus und Stimmungsmache. ;achen Sie sich bitte nicht zum Märthyrer der Heiersdorfer BürgerInneninitiative...anscheinend steht diese ja sowieso nicht mehr hinter Ihnen.

Auf der Neumannstraße, wo ich wohne, klebt an fast jeder Laterne und an fast jedem Straßenschild ein Aufkleber der NPD "Nein zur Moschee in Pankow." Leider haben Sie es nicht geschafft sich von den Rechtsextremen abzugrenzen und diesen etwas entgegenzusetzen. Nachher ist es dann wieder die "sogenannte Antifa", die was gegen Rechtsextremismus unternimmt.

mit freundlichen Grüßen

Rüdiger Malchow

Antwort von
DIE FREIHEIT

Sehr geehrter Herr Malchow,

auch meine Familie wäre sehr erleichtert, wenn die Täter schnell gefunden werden. Ich habe nie behauptet, zu wissen, dass die "sogenannte Antifa" hinter diese abscheuliche Tat stecken könnte. Bis heute ist ein Täter leider nicht gefunden, der Staatsschutz versichert mir aber, dass er mit Hochtouren ermittelt. Solange die Täter nicht gefunden sind, ist alles möglich. Haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass sowohl meine Frau als auch ich unser privates und auch geschäftliches Umfeld am besten einschätzen können. Und weil dies so ist, wissen wir auch, dass es niemanden gibt, der für eine solche Tat auch nur ansatzweise in Frage kommt. Im übrigen ist auch niemand, ob Mitarbeiter, Kunden, Freunde oder Verwandte so genau über meine politische Arbeit informiert, um Briefe mit solchen Inhalten schreiben zu können.

Würden Sie den Inhalt der Drohbriefe kennen, würden Sie vermutlich die gleichen Schlüsse ziehen, wie ich Sie gezogen haben. Auf dem zweiten Drohbrief waren Fotos von der Schule meines Sohnes und das Grab unseres leider verstorbenen Babys abgebildet. Diese Fotos waren mit Datum und Uhrzeit versehen, die bewiesen, dass diese jeweils nur wenige Minuten später aufgenommen wurden, als wir an diese Orte waren. Deshalb haben wir diesen Brief unmittelbar nach Erhalt der Polizei übergeben. Der textliche Inhalt der Drohbriefe, der zeitlichen Zusammenhang mit einzelnen Schritten meiner Arbeit im Zusammenhang mit der Unterstützung der Bürgerinitiative in Pankow Heinersdorf lassen für mich keine andere Schlussfolgerung zu, als diese Drohungen wie auch den Anschlag als politisch motiviert anzusehen.

Ob nun rechts- oder linksradikale Täter dahinter stecken, kann nur vermutet werden. Weil ich aber gerade von der linksradikalen Szene in verschiedenen Internetforen u. ä. immer wieder hart angegriffen werde, und weil auf einer Sondersitzung der BVV-Pankow - nur 10 Tage nach dem Anschlag - Mitglieder der sogenannten "Antifa" u.a. mit einem aufgedruckten Molotowcoctail auf ihrem T-Shirt zu sehen waren, - was wohl mehr als geschmacklos ist - werden Sie mir zugestehen, dass mein Verdacht mehr in die linksradikale Szene geht. Ob es nun für diese Szene typisch oder untypisch ist, vermag ich nicht einzuschätzen, genauso wenig, ob es für die rechtsradikale Szene typisch oder untypisch ist. Irgendwelche Verrückte haben sich ja offenbar gefunden, so etwas zu tun.

Zu gern würde ich Ihnen ein Flugblatt zu kommen lassen, das die "Antifa", die am 06.09. eine Podiumsdiskussion in Weißensee massiv gestört hat, dort verteilt hat. Auf diesem zweiseitigen Flugblatt, das nur so von Falschbehauptungen und Lügen trotzt, hetzen sie brutalst gegen einen unserer Kandidaten, gegen die Bürger in Heinersdorf und gegen meine Partei. Unabhängig der Falschbehauptungen und der Beleidigungen und Verunglimpfungen dürfte mit diesem Flugblatt der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt sein. Wir sind gegenwärtig dabei, dies prüfen zu lassen. Bewerten Sie dies, wie Sie wollen, aber erwarten Sie von mir keine Unterstützung für diese "Antifa"-Aktivisten, die das zu verantworten haben.

Um es deutlich zu sagen, in möchte keine rechtsradikalen Parteien in unsere Parlamente. Genauso wenig, wie dies die Bürgerinitiative in Heinersdorf will, deshalb appelliere ich an jeden, nehmen Sie die Bedenken der Menschen in Heinersdorf ernst und verurteilen Sie jeden, der diese Menschen verunglimpft oder beschimpft.

Mit freundlichen Grüßen

René Stadtkewitz