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Frage von Viola H. •

Frage an Renate Dodell von Viola H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Dodell,

die Modalitäten für den Übertritt an die weiterführenden Schulen sind umstritten. Wir haben nur gute Erfahrungen mit dem Wechsel nach der 4. Klasse gemacht. Wie ist Ihre Position zu einer längeren gemeinsamen Grundschulzeit?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Hölzl,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.

Ich kenne natürlich die vielfältigen Forderungen nach einer längeren gemeinsamen Schulzeit von sechs Jahren bis hin zur Gesamtschule.

Ich halte - ehrlich gesagt - wenig davon und stehe dazu, dass die Kinder nach vier Jahren die Grundschule in weiterführende Schulen verlassen.

Die Kinder in Bayern sind unterschiedlich begabt und brauchen in diesem Alter auch unterschiedliche Forderung und Förderung. Eine weitere gemeinsame Beschulung - so sagen uns die Wissenschaftler - würde eher nivellieren und verhindern, dass die Stärkeren stärker gefordert und die Schwächeren stärker gefördert werden können.

Und die Entscheidung für Gymnasium, Realschule oder Hauptschule ist ja keine endgültige Entscheidung! Egal ob über den gymnasialen Weg oder die berufliche Schiene (die wir im Übrigen bewusst gestärkt haben) - jedes Kind kann seinen Weg bis hin zur Universität machen. Es gibt keinen Abschluss ohne weitere Anschlussmöglichkeiten. Und die Hauptschule ist auch keineswegs eine Sackgasse, wie das immer wieder abwertend dargestellt wird.

Für die Begleitung des Übertrittsverfahrens habe ich nach umfangreichen Gesprächen vor Ort 2007 einen Antrag in den Landtag eingebracht, zum Beispiel mit der Forderung nach mehr und früherer Beratung für die Grundschuleltern oder nach der Zusammenlegung von Zwischenzeugnis und Übertrittszeugnis zu einem Zeugnis und einer Übertrittsempfehlung für jeden Schüler. Dies wurde auch vom Kultusministerium mittlerweile so umgesetzt.

Jetzt kommt das Übertrittsverfahren bis Ende des Jahres noch einmal auf den Prüfstand. Dazu gibt es unterschiedliche Überlegungen und Vorschläge, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Gemeinsames Ziel aller beteiligten dabei ist, den Druck auf die Kinder zu vermindern und die Verantwortung für diese Entscheidung auf eine breitere Basis zu stellen (z.B. auch die aufnehmende Schule stärker mit einzubinden).

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage ausreichend beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

Renate Dodell