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Frage von Georg L. •

Frage an Rainer Högner von Georg L. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Högner,

durch den Gebrauch von Nikotindrogen werden nicht nur die Raucher selbst, sondern auch Unbeteiligte Nichtraucher, besonders Kinder und Jugendliche, gesundheitlich gefährdet. Deshalb habe ich vier Fragen an Sie:

1. Halten Sie in Rheinland-Pfalz ein wirkungsvolleres Nichtraucherschutz-Gesetz in für nötig?

2. Sind Sie für eine ausnahmslos rauchfreie Gastronomie wie in Bayern?

3. Sind Sie dafür, die folgenden Ausnahmeregelungen bei einem neuen Gesetz zu streichen?

a) Zutritt für Kinder und Jugendliche zu Raucherkneipen und Raucherräumen (ist in keinem anderen Bundesland möglich!)

b) Zutritt für Kinder und Jugendliche zu Festzelten und zu geschlossenen Veranstaltungen, bei denen geraucht werden darf

c) Raucherlaubnis für Jugendliche in Jugendhilfe-Einrichtungen.

d) Fehlende Regelung für Kinderspielplätze.

4. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen können auch kleinste Mengen an Tabakrauch zu Krebs führen. Sind Sie dafür, dass auch an folgenden Orten niemand gegen seinen Willen Tabakrauch ausgesetzt wird?

a) Einrichtungen wie Freizeitparks, Freibäder, Zoos, auch Außenbereiche von Saunen oder ähnlichem, die der Gesundheit und Erholung dienen sollen und auch von vielen Kindern besucht werden,

b) Gewerbliche Einrichtungen wie Friseure u. ä.,

c) Außenbereiche wie in der Gastronomie, bei denen viele Menschen das Problem haben, dass sie mit ihren Kindern z. B. kein Eis essen können, ohne vom Nachbartisch mit giftigen Nikotinschwaden eingenebelt zu werden.

Vielen Dank für Ihre Beantwortung

G. Lorscheid

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Lorscheid,

gerne beantworte ich Ihnen Ihre vier Fragen aus meiner Sicht:

1. Halten Sie in Rheinland-Pfalz ein wirkungsvolleres Nichtraucherschutz-Gesetz in für nötig?

Ja. Obwohl ich mich in anderen Bereichen grundsätzlich eher für Deregulierung ausspreche, sehe ich die von Ihnen aufgeführten Defizite. Eine gesetzliche Regelung muss jedoch ebenso einfach wie konsequent, wirkungsvoll und für die Bürger, Raucher wie Nichtraucher, nachvollziehbar sein.

2. Sind Sie für eine ausnahmslos rauchfreie Gastronomie wie in Bayern?

Nein, ich würde, um die Erfahrungen in Bayern zu berücksichtigen, die zeigen, dass niemand mehr durch ein Kneipenviertel gehen kann, ohne im Außenbereich ebenso eingeräuchert zu werden wie früher IN den Kneipen, unter strengen Auflagen Raucherkneipen zulassen, dafür aber die Belästigung im öffentlichen Raum untersagen wollen. Inwieweit sich dies langfristig durch ein völliges Nikotindrogenverbot erübrigt, wäre jetzt reine Spekulation.

3. Sind Sie dafür, die ... Ausnahmeregelungen bei einem neuen Gesetz zu streichen?

Ja, und das ohne Einschränkung. Gerne würde ich persönlich auch das Berauchen von Kindern in der elterlichen Wohnung und dem Auto ebenso unter Strafe stellen wie jede andere Kindesmisshandlung, sehe hier aber zurzeit keine Lösung durch Gesetzgebungsmaßnahmen. Dieses komplexe Thema ist aber damit für mich noch nicht ausdiskutiert, und ich erhoffe mir für die Kinder einen ständig steigenden gesellschaftlichen Druck auf unverantwortliche Eltern, der nicht nur (!) aus der Politik kommen kann und darf.

4. Sind Sie dafür, dass ... niemand gegen seinen Willen Tabakrauch ausgesetzt wird?

Ja, und ich möchte das auch nicht auf bestimmte Bereiche begrenzen. Gegen seinen Willen sollte niemand Tabakrauch ausgesetzt werden dürfen, ganz gleich, wo er sich in öffentlich zugänglichem Raum aufhält. Es sei denn, er geht freiwillig in eine Raucherkneipe... Schließlich würde ja auch niemand akzeptieren, gegen seinen Willen mit Alkohol abgefüllt zu werden, egal, wo er sich befindet.

Ich hoffe, Ihre Fragen eindeutig beantwortet zu haben, stehe Ihnen aber für Nachfragen weiterhin gerne zur Verfügung.

Mit besten Grüßen

Rainer Högner