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Filiz (Phyliss) Demirel
Bündnis 90/Die Grünen
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/ 9 Fragen beantwortet
Frage von Maya S. •

Frage an Filiz (Phyliss) Demirel von Maya S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Moin!

1.Welchen Einfluss haben verschiedene Bürgeraktionen auf den Bebauungsplan in Sülldorf entlang der Magistralen genommen?
2.Inwieweit fliessen die Vorschläge und Kritik in den aktuellen Stand der Dinge ein? ( aHöhe der Neubauten, bVerschärfung, cLärmschutz,e Sülldorf als grüne Oase erhalten, die auch vom Senat einst als solche gerühmt wurde und die nicht erst jenseits der Bahnschranke beginnt ?!
3.Wie sieht der aktuelle Stand aus? *Vor* der Wahl?

Ich freue mich, wenn Sie sich konkret auf die einzelnen Fragen beziehen und nicht Allgemeines schreiben.
Vielen Dank für Ihr Anrwort .

Mit freundlichen Grüßen
Maya

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau S.,

Hamburg ist eine Metropole die sich durch stetigen Zuzug nach Hamburg auszeichnet. Die Bevölkerung ist in den letzten Jahren um ca. 100.000 Menschen gewachsen. Das führt zu einem hohen Nachfragedruck auf den Wohnungsmarkt. Hamburg hat es sich deshalb zum Ziel gemacht 10.000 neue Wohnungen zu bauen – und der Erfolg zeigt sich ja: mit 95.116 Baugenehmigungen und 55.740 fertiggestellten Wohneinheiten seit 2011. Um nach den großen Stadtentwicklungsvorhaben, wie Science City, Oberbillwerder, Mitte Altona, Wilhelmsburg und Grasbrook uvm. noch Potenzial zu generieren ohne den grünen Charakter unserer Stadt zu gefährden, wurden die Potenziale entlang der Magistralen identifiziert. Allein in Altona könnten so um die 10 bis 20.000 Wohnungen dort gebaut werden.

Die Grünareale in ganz Hamburg haben wir in dem Kompromiss mit dem NABU in Rahmen derer Volksinitiative langfristig gesichert. Konkret in Altona wurden die Feldmarken in Sülldorf und Rissen über umfangreiche Bebauungspläne geschützt, die einerseits den landwirtschaftlichen Betrieben noch Entwicklungsmöglichkeiten bieten, aber andererseits den Charakter der Landschaft schützen. In Sülldorf muss man sich schon überlegen, ob man an einer vier- bis sechsspurigen Kreuzungsbereich nicht auch etwas höher bauen kann anstatt nur ein bis zweigeschossig. Das Bauvorhaben mit dem Konservatorium, dem Einzelhandel und dem Wohnungsbau ist auch aus wirtschaftlichen Gründen im Sinne des Erhalts des Konservatoriums - als Institution an sich und an diesem Ort - ein Kompromiss, der aus unserer Sicht eine gute städtebauliche Entwicklung darstellt.

Ihre Frage bzgl. „Verschärfung“ und grüner Charakter diesseits der Bahnschranken verstehe ich so nicht. Wir wollen südlich der S-Bahn eine behutsame Verdichtung auf ca. 4 Geschoße vornehmen, die auch als Lärmschutz für die dahinterliegenden Bereiche dient. Das halten wir angesichts dieser breiten Verkehrstrasse für vertretbar. Zukünftig wird die Lärmemission aus unserer Sicht sukzessive durch neue Formen der Mobilität sinken.

Das Bauvorhaben „Konservatorium“ befindet sich gerade in der Überarbeitungsphase - in der sich die Dinge mehrfach geändert haben - so dass ich aktuell nicht sagen in welchen weiteren Bereichen es sich aufgrund der Bürgerbeteiligung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens verändert hat. Verändert hat zum Teil die Anzahl der Geschosse, die in der zweiten Reihe um ein Geschoss gesenkt wurde, die Frage der Erschließung des Einzelhandels sowie die Frage ggf. weiterer notwendiger (z.B. sozialer) Infrastruktur. Zudem ist dies eine bezirkliche Planungsangelegenheit, die im Planungsausschuss öffentlich behandelt wird. Auf Bürgerschaftsebene sind wir da nicht involviert.

Mit freundlichen Grüßen
Filiz Demirel

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