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Frage von Sascha K. •

Frage an Philipp Magalski von Sascha K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Die Piraten fordern in ihrem Wahlkampfprogramm, dass auf 15 Lernende 1 Lehrkraft kommen soll. Dazu meine Fragen:

1. Wieviele neue Lehrkräfte müssten eingestellt werden, um auf dieses Verhältnis zu kommen?

2. Innerhalb welchen Zeitraums können ihrer Meinung nach diese Neueinstellungen erfolgen?

3. Welche genauen Kosten würden diese Neueinstellungen verursachen?

4. Das Land Berlin ist enorm verschuldet. Wie sollen diese Einstellungen gegenfinanziert werden? Wo wollen die piraten dafür im Haushalt Mittel kürzen oder streichen?

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Antwort von
PIRATEN

Hallo Herr Klein,

entschuldigen sie bitte zunächst die verzögerte Antwort.
Wir sind als kleine Partei ohne bezahlte Kräfte momentan im Wahlkampf völlig ausgelastet.

1.
Geht man von momentanen Klassenstärken von etwa 25 bis 35 (!) Schülern aus, so müssten hierfür um die 40% neue Lehrkräfte eingestellt werden.
Obwohl die Statistik von 2010/11 sagt, dass in Berlin auf 27 748 Schüler an allgemeinbildenden Schulen 324 606 Lehrer kommen und wir damit theoretisch bereits eine wesentlich bessere Abdeckung erreichen könnten, ist es doch so, dass sich dort eine Menge "Karteileichen", welche dauerhaft krank geschrieben oder auch mittlerweile pensioniert sind, befinden. Diese verhindern aber auch Neueinstellungen.
Die Schulstatistik finden sie hier: http://is.gd/YV9wXr

2.
Den Zeitraum, in dem die notwendigen Neueunstellungen erreicht werden können, vermag ich momentan nicht einzugrenzen, da mir die nötigen Zahlen zur Ermittlung der temporären Machbarkeit fehlen.
Aber sicher ist, dass wir den Lehrerberuf wieder attraktiver machen müssen und nicht noch mehr Anwärter mit Aussicht auf Verbeamtung z.B. nach Brandenburg abgeworben werden. Auch eine gleiche Bezahlung für Lehrer in allen Bundesländern könnte hier Gerechtigkeit schaffen. Attraktiver heißt auch, den Lehrenden aber auch den Lernenden mehr Freiheit bei der Gestaltung der Lehrinhalte und den Lehrmethoden zu lassen, so dass Überlastungen flexibler abgefedert werden können.

3. und 4.
Die genauen Kosten hierfür kann ich momentan nicht beziffern.
Aber jeder Euro, der in der Bildung gespart wird, wird später
enormere Kosten verursachen, als die Investitionen, die wir in die Bildung gesteckt haben.
Weil Bildung unsere wichtigste Ressource und essenziell für die Zukunft jedes Menschen ist, dürfen wir hieran nicht unnötig sparen.
Genaue Gegenfinanzierungskonzepte hierzu haben wir noch nicht ausgearbeitet, wichtig ist uns zunächst, dass wir Prioritäten setzen wollen, was uns thematisch wichtig ist.
Wirtschaftspolitisch haben wir sicherlich als sehr junge Partei noch eine Menge zu lernen. Wir streben hierbei auch keine zentrale Kompetenz an.
Da sind wir natürlich auf die Unterstützung des Bürgers angewiesen und wollen diesen in die Beantwortung dieser Fragen einbinden.
So erklärt sich im übrigen auch unser Plakat "Wir sind die mit den Fragen, ihr seit die mit den Antworten". Der Bürger soll das "wie" mitentscheiden.

Mit freundlichen Grüßen,
Philipp Magalski