Özlem Demirel
Özlem Demirel-Böhlke
DIE LINKE
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Frage von Jürgen E. •

Frage an Özlem Demirel-Böhlke von Jürgen E. bezüglich Umwelt

Zuerst mal herzlichen Glückwunsch zur Wahl in das EU-Parlament. Frage: Wie kann man die
Kohleverstromumg aufgeben, ohne das Arbeitsplätze verloren gehen?

Özlem Demirel
Antwort von
DIE LINKE

Lieber Herr Entner,

zunächst herzlichen Dank für Ihre Glückwünsche. Der dringend notwendige Ausstieg aus der Kohleverstromung wird zum Abbau von Arbeitsplätzen in den Braunkohletagebauen und in den Kohlekraftwerken führen. Dem stehen aber ein Vielfaches an Arbeitskräften gegenüber, die in den Erneuerbaren Energien entstanden sind und noch weiter entstehen können. Dafür ist allerdings deren entschlossener Ausbau notwendig. Aufgrund der verfehlten Politik der Bundes- wie auch einiger Landesregierungen, die zu einer drastischen Verlangsamung geführt hat, sind im Bereich der Windenergie seit 2017 mehr als 26.000 Arbeitsplätze verloren gegangen.

Sehr großzügig geschätzt wären von der Schließung der Tagebaue und Kraftwerke im Rheinischen Revier zum Beispiel, heute noch 9.000 Arbeitsstellen direkt betroffen, dazu kommt noch einmal maximal die gleiche Anzahl indirekt betroffener Arbeitsplätze. Allerdings wird der überwiegende Teil der RWE Beschäftigten altersbedingt noch deutlich vor Ende dieses Jahrzehnts das Rentenalter erreicht.

Wir streiten dafür, dass die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Kohleausstiegs in den betroffenen Regionen durch großzügig finanzierte Strukturwandel-Programme aufgefangen werden, die unter Beteiligung der Bevölkerung vor Ort entstehen sollen. Sie
müssen Beschäftigungssicherungsprogramme, Umschulungen und Qualifizierungen für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen enthalten.
Kein Kumpel darf ins Bergfreie fallen!

Mit freundlichen Grüßen

Özlem Demirel

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