Monika Schuch
FDP
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Frage von Robert E. •

Frage an Monika Schuch von Robert E. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Monika Schuch !

Ich selber bin eher dagegen, daß in Berlin und anderswo in Deutschland Studiengebühren erhoben werden, wie es die FDP und die Unionsparteien möchten.

500 Euro für ein Studiensemester sind einfach zu viel.

Für mich ist studieren so wie arbeiten und deshalb sollte man nicht mit Nebenarbeiten sein Studium finanzieren, sondern für sein Studium (natürlich wenn man dort Scheine sammelt und Prüfungen erfolgreich ablegt) auch entlohnt werden.

Bildung ist ja Ländersache und vielleicht können SIe dafür sorgen, daß, wenn Sie und ihre FDP an der Macht ist, daß die Bafög-Gesetze in BErlin so geändert werden, daß auch Leute aus ärmeren Schichten sich für ein Studium entscheiden.

Und wenn Berlin so Pleite sein sollte, dann sollen Studiengebühren in einem Studienkontensystem von höchstens 100 Euro pro Semester erhoben werden.

Was sagen Sie dazu ? Welche Ideen haben Sie dazu ?

Ich bin für Gesamtschulen, wo man auch nicht sitzen bleibt (nach dem Modell meiner Schule, wo ich war, nämlich der Rudolf-Steiner-Waldorfschule Berlin), sondern wo die "Starken" den "Schwächeren" helfen und wo gefördert und gefordert wird.

Auch die Idee einer Ganztagsschule finde ich sehr gut, so wie sie in den skandinavischen Ländern Gang und Gebe ist. Was halten Sie davon ?

Außerdem finde ich es nicht gut, wenn Menschen nach ihrem Abiturschnitt und ihrem Bildungsgrad beurteilt werden. Jeder Mensch ist gleich wertvoll und auch irgendwie gleich intelligent. Schule muß Spaß machen. Was sagen SIe dazu ?

Deshalb befürworte ich auch Projekte wie "Oberstufentage", wo man in verschiedene Berufssparten wie Psychologie, Politologie, Meteorologie, Architektur ,Graffitimalerei, Kunst und andere Berufsfelder austesten kann, die im sonstigen schulischen Unterricht nicht angeboten werden.

Es soll auch mehr private Schulen geben, die so gefördert werden, daß sie auch für ärmere Leute erschwinglich sind.

Gruß, von Robert Elias

Antwort von
FDP

Hallo Robert Elias,
gerne beantworte ich die Frage zum Themenbereich Bildung und Forschung.. Ich hoffe, meine Antwort erreicht Sie noch rechtzeitig.
Es stimmt nicht, dass die FDP Studiengebühren einführen möchte. Richtig ist, dass wir die Hochschulen in die Lage versetzen möchten, darüber selbst zu entscheiden. So sollen die Berliner Hochschulen in eigener Verantwortung darüber entscheiden können, ob überhaupt, in welcher Höhe und nach welchem Modell sie Studienentgelte erheben. Die dadurch erzielten Einnahmen verbleiben in vollem Umfang und ohne Anrechnung auf den öffentlichen Zuschuss bei den Hochschulen.
Zu dem Vorurteil, dass Studiengebühren gerade Menschen aus "ärmeren Schichten belasten": Europaweite Studien haben nun einmal festgestellt, dass gerade in Deutschland die soziale Herkunft über den weiteren Lebenslauf insbesondere im Berufsleben und bei der Bildung entscheidet. Und dass, obwohl gerade in Deutschland keine Studiengebühren erhoben werden. Mir scheint daher die Aussage widerlegt, dass Studiengebühren gerade "ärmere Schichten belasten", wenn in anderen europäischen Ländern zwar (wesentliche) Studiengebühren erhoben werden, jedoch mehr Kinder aus "bildungsfernen Schichten" studieren gehen. In der Tat gebe ich Ihnen aber auch Recht, dass ein Studium nicht davon abhängen darf, aus welcher "sozialen Schicht" man kommt und ob man sich ein Studium leisten kann bzw. die Eltern einem dies ermöglichen können. Daher sieht auch die FDP das Modell der nachgelagerten Studiengebühren vor. D.h. konkret: Den Studierenden wird zur Finanzierung dieser Entgelte ein Studiendarlehen angeboten, das nach dem Studium einkommensabhängig zurückzuzahlen ist. Damit ist sichergestellt, dass niemand durch die Einführung von Studienentgelten aus finanziellen Gründen auf sein Studium verzichten muss. Die von rot-rot geplante Einheitsschule lehne ich ab.
Jede Schülerin und jeder Schüler ist einzigartig. Ich setze mich daher auch für eine Vielfalt an Bildungseinrichtungen ein. Ich möchte, dass die Schülerinnen und Schüler sich gemeinsam mit ihren Eltern entscheiden, welcher Weg für sie der richtige Weg ist. Das bedeutet daher für mich, den Menschen die Wahlfreiheit zu geben, ob sie auf eine Gesamtschule gehen möchten, ob sie sich für das Gymnasium, die Realschule oder die Hauptschule entscheiden. Als Liberale gilt für mich: der Staat entscheidet nicht für den Bürger, sondern der Bürger entscheiden für sich, was für ihn am besten ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Monika Schuch