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Michel Brandt
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Frage von Miriam S. •

Frage an Michel Brandt von Miriam S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Brandt

Würden Sie mir dahingehend zustimmen, das nur weil man Flüchtlinge nicht in unser Land, beziehungsweise nicht nach Europa lässt, dieses nicht gleichbedeutend damit ist das diese Flüchtlinge sterben müssen, da man beispielsweise Flüchtlingslager nahe ihrer Heimat finanzieren kann (also inklusive Nahrung, Wasser, Medikamente, Anziehsachen, Bildung etc) die gegebenenfalls vom Militär geschützt werden oder da man angrenzende Länder nahe der Krisenregion finanziell unterstützen kann die diese Flüchtlinge aufnehmen?

Das ganze ist auch deutlich günstiger. So könnte man beispiesweise für jeden syrischen Flüchtling der hier nach Deutschland kommt, für die gleiche Menge an Geld, 10 syrischen Flüchtlingen in Jordaninen helfen.

Quelle:
http://www.independent.co.uk/voices/syrian-refugees-will-cost-ten-times-more-to-care-for-in-europe-than-in-neighboring-countries-a6928676.html

https://twitter.com/data_debunk?lang=de

Mit freundlichen Grüßen
M. S.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Schulte,

ein ganz klares Nein. Das Asylrecht ist ein grundlegendes Menschenrecht. Es sichert jedem Menschen das Recht zu, in einem anderen Land Schutz zu suchen. Man kann fliehende Menschen, die sich keines Vergehens schuldig gemacht haben, nicht in Lager einzusperren. Sie haben das Recht, selbst zu entscheiden, wo sie Schutz suchen, um sich sicher zu fühlen. Es ist nicht hinnehmbar, dass Deutschland und Europa die Verantwortung für Asylsuchende auf schlechter gestellte Länder abwälzen. Das Beispiel Libyen zeigt, wie katastrophal ein derartiges Vorgehen ist. Dort werden Fliehende mit Wissen und Unterstützung der Bundesregierung eingesperrt, zu Zwangsarbeit genötigt, gefoltert und kommen zu Tode. Das ist nicht hinnehmbar. Deutschland darf sich beim Asylrecht nicht aus der Verantwortung stehlen. Die späte Beantwortung bitte ich zu entschuldigen.

Michel Brandt