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Frage von Christiane K. •

Frage an Michael Hennrich von Christiane K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Hennrich,

hiermit bitte ich Sie um Ihre Antwort: wie werden Sie am 28.06. zu Top 10 B bez. Weidetierprämie im Bundestag abstimmen?

Ich bitte Sie sehr, der zur Abstimmung stehenden gekoppelten Stützung für Schafe und Ziegen in Weidehaltung als besonders naturverträgliche und tiergerechte Art der Nutztierhaltung zuzustimmen und sie zu unterstützen.

MfG C. K.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Ich möchte vorweg betonen, dass die Schafhalter einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz sowie zum Erhalt unserer Kulturlandschaft leisten. Diese große gesellschaftliche Leistung erkenne ich in hohem Maße an. Darum habe ich bei der Abstimmung am 28. Juni 2018 gegen die Weidetierprämie gestimmt und werde im Folgenden meine Gründe darlegen:

In Deutschland fördern wir die Schafhalter in der 1. Säule über entkoppelte und regional einheitliche Direktzahlungen. Die deutschen Schafhalter erhalten für jeden Hektar Dauergrünland denselben Betrag wie ein Ackerbauer für einen Hektar Ackerland. Die besondere Förderung der ersten 46 Hektare (50 Euro/Hektar Zuschlag für die ersten 30 Hektare und 30 Euro/Hektar für weitere 16 Hektare) unterstützt darüber hinaus kleinere und mittlere Betriebe bis insgesamt 95 Hektar spürbar. Hinzu kommt die Förderung von Junglandwirten, Ausnahmeregelungen für Kleinlandwirte oder auch, dass die Beweidung von bestimmten Ökologischen Vorrangflächen möglich ist.

Durch den Verzicht auf gekoppelte Direktzahlungen können Betriebe ihre Produktionsentscheidung ausschließlich an den Bedürfnissen des Marktes ausrichten. Die Direktzahlungen, die sie heute für ihre beihilfefähigen Flächen erhalten, betragen in etwa das Dreifache dessen, was der Sektor vor der Entkoppelung an Mutterschafprämien erhalten hat.

In der 2. Säule stehen mit der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete, dem Agrarinvestitionsförderungsprogramm sowie mit den Maßnahmen der markt- und standortangepassten sowie umweltgerechten Landbewirtschaftung einschließlich des Vertragsnaturschutzes und der Landschaftspflege ein breites Maßnahmenspektrum zur Verfügung, das auch den Schafhaltern zugutekommt.
Es ist richtig, dass in 22 anderen EU-Mitgliedstaaten gekoppelte Weidetierprämien gewährt werden. Allerdings erhalten in diesen Mitgliedstaaten die Schäfer für ihr Dauergrünland bei Weitem nicht so hohe Prämien wie in Deutschland. Die Forderung eine Weidetierprämie als Direktzahlung in Form der freiwillig gekoppelten Stützung in Deutschland einzuführen, hätte zur Folge, dass diese zusätzliche Finanzleistung zu Lasten der Flächenprämien aller landwirtschaftlichen Betriebe einschließlich der Schafe haltenden Betriebe selbst gehen würde.
Bei der für 2020 anstehenden Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik möchte die CDU/CSU Fraktion insbesondere kleinere und mittlere Betriebe fördern. So sollen die Direktzahlungen zielgenauer ausrichtet werden und die zweite Säule noch stärker als bisher besonders tier- und umweltgerechte Haltungsverfahren sowie Agrar- und Umweltmaßnahmen fördern.

Für Rückfragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Hennrich