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Melanie Huml
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Frage von Bernd M. •

Frage an Melanie Huml von Bernd M. bezüglich Gesundheit

Hallo Frau Huml.

Ich würde gerne auf eine ihrer Antworten zum Thema Cannabistherapie eingehen: Sie schreiben am 6.4.2017: "Zu den möglichen, erheblichen gesundheitlichen Konsequenzen für Konsumenten zählen unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schizophrene Psychosen und ein deutlich erhöhtes Lungenkrebsrisiko." Als Ärztin können sie mir bestimmt erklären, wie Cannabis das Lungenkrebsrisiko erhöht, wenn diesen Wirkstoffe oral eingenommen werden. Das von ihnen erwähnte Risiko von Herz und Kreislauf-Erkrankungen ist in unterschiedlichen Papern des American College of Cardiology sowohl widerlegt als auch bestätigt worden, siehe die Veröffentlichung "Marijuana and Coronary Heart Disease" "Marijuana Use Associated with Increased Risk of Stroke, Heart Failure". Es kann bzgl. dessen nicht von einem eindeutigen Risiko ausgegangen werden. Was die sch. Psychosen anbelangt, lass ich einst, dass das Risikopotenzial bei Cannabiskonsum eine s.Psy. zu bekommen um 37% erhöht sei. Wie hoch ist aber mein Grundpotential eine Psychose zu bekommen: 1/1.000, 1/10.000, 1/100.000, wenn sich dieser Wert um 37% erhöht ist das bereits erheblich? Wenn ich ihrer Argumentation folgen würden, so müsste u.a. Arbeit (kann zu Depression/Burnout führen) Autofahren (Abgase können Krebs auslösen), ASS/Aspirin (kann zu Magengeschwüre und Nierenschäden führen) nur in Ausnahmefällen für Schwerkranke erlaubt werden…sicher ist sicher, richtig?
Wie halten sie es mit den Gesundheitsrisiken von Methylphenidate vulgo Ritalin? Zu den erheblichen gesundheitlichen Konsequenzen für Konsumenten zählen u.a.: Depression, suizidale Gedanken, Denkstörungen, toxische Psychosen…Wird Kindern ab 6 Jahren verschrieben, habe sie da auch „bedenken“?

Weichen sie endlich von den bisherigen Betonideologien aka „bayerische(?) Sucht- und Drogenpolitik“ ab. Nehmen sie sich Kanzlerin Merkel als Vorbild und machen sie eine 180° Wende.

„Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft.“ B.Brecht.

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Sehr geehrter Herr M.,

das Grundpotential eine Psychose zu bekommen ist bei jedem Menschen anders, abhängig z.B. von den individuellen Erbanlagen, be- und entlastenden Lebensumständen. Das Rauchen von Cannabis erhöht das Lungenkrebsrisiko und die Einnahme kann, wie auch von Ihnen genannte Studien zeigen, negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System entfalten.

Bei der Entscheidung für oder gegen ein Verbot von verschiedenen Substanzen (oder Tätigkeiten) ist immer eine Gesamtabwägung zwischen Schaden bzw. Nebenwirkungen auf der einen und dem Nutzen auf der anderen Seite erforderlich. Daher ist beispielsweise Aspirin zugelassen und Methylphenidat kann als verschreibungspflichtiges Medikament zu begrenzter, kritischer Anwendung eingesetzt werden.

Aus den hier und zuvor bereits genannten Gründen fällt die Gesamtabwägung zulasten des legalen Cannabiskonsums aus - ausgenommen, die bereits geschilderte legale Verwendung cannabishaltiger Arzneimittel in medizinisch indizierten Fällen, die auch von den Krankenkassen finanziert wird.

Mit freundlichen Grüßen
Melanie Huml, MdL

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