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Mechthild Rawert
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Frage von Johanna K. •

Frage an Mechthild Rawert von Johanna K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Rawert,

wie können Sie angesichts von jährlich 3.300 Toten durch Passivrauchen (Quelle: http://www.aktiv-rauchfrei.de/aktuell/946 ) von "verantwortungsbewusstem Tabakkonsum" sprechen?

Im Tabakrauch sind 90 Substanzen enthalten, die Krebs erzeugen oder die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen (Quelle: http://www.tabakkontrolle.de/pdf/FzR_Kanzerogene_im_Tabakrauch.pdf ).
Wie können Sie im Zusammenhang mit dem Konsum eines derartig schädlichen Produkts von "verantwortungsbewusstem Konsum" sprechen, während auf der anderen Seite der Bundestag (dem Sie schließlich auch angehören) glaubt, den Bürger durch gesetzliche Helmpflicht, Gurtpflicht, Krankenversicherungspflicht u.v.a.m. vor sich selbst schützen zu müssen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Kunze,

vielen Dank für Ihre kritische Anmerkung. In meiner Antwort auf die Frage an Frau Müller habe ich mich leider missverständlich ausgedrückt.

Tabakkonsum ist ohne Zweifel gesundheitsschädlich und macht süchtig. Er fügt dem Raucher und der Raucherin selbst, aber auch Menschen in dessen Umgebung Schaden zu. Dennoch wird das Rauchen von einem Großteil der Gesellschaft akzeptiert.
Ich bin überzeugt, dass ein Erwachsener eher die Risiken des Rauchens erkennen kann als ein Jugendlicher. Erwachsene wissen besser um die Gefahren des Rauchens und das damit verbundene Suchtpotential. Zudem stehen sie häufig nicht unter dem sozialen Druck, den Jugendliche durch den Tabakkonsum im Freundeskreis empfinden. Erwachsene können sich daher in der Regel bewusster für oder gegen das Rauchen entscheiden als Jugendliche. In diesem Sinne habe ich das Wort "verantwortungsbewusst" benutzt.
Unabhängig davon ist das von Ihnen aufgegriffene Passivrauchen ein Problem. Neben den Rauchverboten, die seit 2007 in staatlichen Einrichtungen, Schulen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie in großen Teilen der Gastronomie gelten, setze ich darauf, dass Rauchende sich der Verantwortung auch ihrer Umwelt gegenüber bewusst werden und ihre Mitmenschen möglichst wenig durch ihren Tabakkonsum belasten.

Mit freundlichem Gruß

Mechthild Rawert