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Matthias Hördt
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Frage von Knut S. •

Frage an Matthias Hördt von Knut S. bezüglich Wirtschaft

Die Industrie und Betriebe beklagen sich, dass es keine Fachkräfte in Deutschland gibt.

Fachkräfte Mangel in Deutschland ? – Bildet die Industrie, bilden die Betriebe ausreichend aus?

Hierzu würde mich Ihre Einstellung interessieren.

Gruß Knut Schaffert

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Herr Schaffert,

ich glaube nicht so recht an den angeblichen aktuellen Fachkräftemangel und Wirtschaftsaufschwung. Bei der Bundesagentur sind immer noch viele Fachkräfte als arbeitslos gemeldet. Mit einem entsprechenden Angebot wären viele derzeit in Leiharbeitsverhältnissen und prekärer Beschäftigung befindlichen Fachkräfte sofort bereit einen sichereren und besser bezahlten Arbeitsplatz anzunehmen.

Die aktuell in der Öffentlichkeit verbreitete positive Stimmung ist meiner Ansicht nach nur Propaganda, um Einfluss auf die Wahlergebnisse zu nehmen.

Die „Wirtschaft“ sucht aber hauptsächlich Fachkräfte die bereit sind befristet für Armutslöhne zu arbeiten. Das ist allerdings mit Recht schwer.

Das Problem ist tatsächlich, dass sich viele Betriebe aus Ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung und entgegen ihrem eigenen Interesse nicht oder zu wenig der Ausbildung gewidmet haben.

Die vergangenen Jahrzehnte war es eben billiger bereits ausgebildete Leute aus dem Ausland oder den neuen Bundesländern anzulocken. Da Deutschland aber mittlerweile Billiglohnland ist und die Lebenshaltungskosten hoch sind, ziehen viele Menschen andere Länder vor, zumal dort das Arbeitsklima in manchen Berufen angenehmer ist. Wie zum Beispiel in den Gesundheits- und Pflegeberufen in Skandinavien und der Schweiz.

Nicht zu vergessen ist dabei das Problem, dass viele Menschen sehr spät oder gar nicht mehr eine Familie gründen wollen, da die Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt und die gesellschaftlichen Bedingungen nicht dazu animieren.

Es muss also allgemein mehr in Bildung und Ausbildung investiert werden. Betriebe die zu wenig ausbilden sollen eine Abgabe zahlen.

Freundliche Grüße

Matthias Hördt