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Matern von Marschall
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Frage von Cornelia D. •

Frage an Matern von Marschall von Cornelia D. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr von Marschall,

mich ärgert, dass einerseits völlig zu Recht der VW Konzern kritisiert wird wegen seiner Abgasmanipulationen, aber andererseits darüber geschwiegen wird, dass die TSI Motoren Abgase ausstoßen, die weitaus schädlicher sind als die verhältnismäßig großen Dieselrußpartikel, weil sie durch die hohe Verdichtung so feine Partikel ausstoßen, dass selbige in die feinsten Verästelungen der Lunge eindringen können. Das ist in einschlägigen Kreisen bekannt, wird aber zugelassen, obwohl die schädliche Wirkung bekannt ist. Gerade für mich als Radfahrerin ist das bedenklich.
Warum hat Lungenkrebs so stark zugenommen?
Ich bitte sie, hier etwas zu unternehmen, wenn es in ihrer Macht steht, oder Kollegen zu fragen, die etwas bewirken können. Wenn das herauskommt, steht uns der nächste Skandal ins Haus.

Mit freundlichen Grüßen

Cornelia Dolderer

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Dolderer,

Ich danke Ihnen für Ihre Anfrage hier bei Abgeordnetenwatch.

Die Frage eines ausreichenden Schutzes der Menschen vor der Emissionsbelastung durch Stickoxide (NOx) ist eine große Herausforderung, die nur durch gemeinsame Bemühungen der Politik und der Automobilwirtschaft bewältigt werden kann. Diese Tatsache zeigt sich deutlich angesichts der Vorwürfe gegen den Volkswagenkonzern aufgrund der Verwendung unzulässiger Abschalteinrichtungen hinsichtlich der möglichen Prüfzykluserkennung. Für die CDU-geführte Bundesregierung hat der Schutz der Menschen vor den Emissionsbelastungen durch Stickoxide höchste Priorität. Angesichts der besorgniserregenden Vorwürfe gegen den VW-Konzern galt es schnell zu reagieren. Dies ist geschehen:

Direkt nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen VW hat der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt eine Untersuchungskommission eingerichtet, um im Rahmen von Nachprüfungen sicherzustellen, dass Kraftfahrzeuge von VW, aber auch anderer Hersteller, die geltenden Grenzwerte auch einhalten. Das unionsgeführte Bundesverkehrsministerium hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) Ende September 2015 aufgefordert, die Untersuchungen bezüglich der möglichen Verwendung unzulässiger Abschalteinrichtungen hinsichtlich einer Prüfzykluserkennung nicht nur auf VW zu beschränken, sondern diese auch auf Diesel-Fahrzeuge anderer in- und ausländischer Hersteller auszuweiten. Das KBA hat daraufhin die relevanten im Markt befindlichen Diesel-Fahrzeuge der Abgasgrenzwertstufen "Euro 5" und "Euro 6" in seine Felduntersuchung aufgenommen.
Zwar verwenden andere deutsche Automobilhersteller nicht die Prüfzykluserkennung wie VW, jedoch wurden andere technische Verfahren genutzt, durch die die Abgasreinigung reduziert wird. Dies geschieht nach Darstellung der Automobilhersteller, um den Motor vor Beschädigungen oder einem Unfall zu schützen. Angesichts der dadurch entstehenden Mehrbelastungen durch Stickoxide, wurden die Fahrzeughersteller aufgefordert, diese sogenannten Thermofenster auf das tatsächlich notwendige Maß zu reduzieren. Die Automobilhersteller Audi, Porsche, Mercedes, Opel und VW haben sich bereit erklärt, insgesamt 630.000 Fahrzeuge zu entsprechenden Nachrüstungen zurückzurufen.
Die betroffenen VW-Fahrzeuge werden im Zuge dieser Nachr=FCstungen in einen Typzustand versetzt, der der ursprünglich erteilten Typgenehmigung entspricht, sodass sämtliche Umweltvorschriften eingehalten werden.

Jüngste Untersuchungen haben die hohen Emissionswerte der für den menschlichen Organismus schädlichen Partikel aus Otto-Motoren bestätigt. Angesichts der Tatsache, dass die Benzinmotoren mit Direkteinspritzung die Aggregate mit Saugrohreinspritzung zunehmend ersetzen, mehren sich von Seite der Experten die Stimmen, die fordern, die Partikelemissionen von Otto-Motoren genauso streng zu behandeln, wie bei Dieselmotoren. Diese Aspekte werden natürlich auch in der aktuellen Diskussion um die Vorwürfe gegen den VW-Konzern berücksichtigt. Ich stehe dazu im engen Austausch mit meinen Kollegen im Verkehrsausschuss und im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz.

Herzliche Grüße,

Matern von Marschall