Martina Pöser
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Frage von May-Britt S. •

Frage an Martina Pöser von May-Britt S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Pöser,

die Europäische Bürgerinitiative "Stopvivisection", die eine Neuverhandlung der momentan geltenden EU Tierversuchsrichtlinie fordert, wurde von 1.340.000 EU-Bürgern unterzeichnet. Die Ergebnisse aus Tierversuchen sind nachweislich nicht auf den Menschen übertragbar. Deswegen sind Tierversuche nicht nur ein falscher Weg und schlechte Wissenschaft, sondern auch äußerst gefährlich für uns Menschen, wie die hohe Anzahl an durch Medikamentennebenwirkungen Verstorbenen oder Geschädigten zeigt. Tierversuche sind zudem unfassbar grausam und verursachen EU-weit jährlich millionenfaches Leid! Es widerspricht Artikel 13 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union, wonach Tiere empfindungsfähige Wesen sind und daher unseren Schutz verdienen.
Aus diesen und noch div. anderen Gründen, die sich aus dem beigefügten Link ergeben, fordern wir alle Kandidaten zur Europa-Wahl auf, ihre Unterstützung für STOP VIVISECTION zu signalisieren, um endlich das Ende von Tierversuchen in Europa einzuläuten.

Sind Sie dabei? Für eine kurze, aber konkrete Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

http://www.stopvivisection.eu/de/content/was-ist-vivisektion

Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrte Frau Schumacher,

sofern Ihre Aussage stimmen sollte, dass Tierversuche keine sinnvolle Methode sind, neue Medikamente zu testen, stimme ich Ihnen zu, dass diese verboten werden sollten. Falls dies aber nicht so sein sollte, und ich habe vorher nie gehört, dass es Nachweise gibt, dass Tierversuche generell nicht auf den Menschen übertragbar seien (aber ich bin auch keine Medizinerin oder Wissenschaftlerin), werde ich mich zwar dafür einsetzen, dass Tierversuche auf ein absolutes Minimum reduziert werden und nur in der Forschung eingesetzt werden dürfen, wenn sie der Erprobung von Medikamenten oder Grundlagenforschung für bisher nicht heilbare schwere Krankheiten dienen. Tiere sollen dabei auch so wenig wie möglich leiden müssen. Hier teile ich dann aber nicht Ihre Ansicht eines absoluten Verbots, da ich bei einer Abwägung zwischen Leben und Gesundheit von Menschen und solcher von Tieren, die von Menschen höher gewichte. Solange Menschen Tiere töten dürfen, um sie zu essen, sollte es erst recht möglich sein, Tiere zu nutzen, um unheilbare schwere Krankheiten in Zukunft behandeln zu können. Alles andere wäre ein Wertungswiderspruch.

Ich kenne die Rechtslage in anderen europäischen Ländern nicht, aber zumindest in Niedersachsen werden Tierversuche nur in absoluten Ausnahmefällen genehmigt, dürfen nicht zur Erforschung von rein kosmetischen Mitteln und Methoden gestattet werden und auch die Haltungs- und Zuchtbedingungen von Versuchstieren sind streng reglementiert. Natürlich kann man nicht 100%ig sicher gehen, dass nicht manche schwarze Schafe gegen die ihnen gemachten Auflagen und gesetzlichen Vorschriften verstoßen. Hier sind sicherlich strenge und regelmäßige Kontrollen erforderlich. Auch sollte die Zulässigkeit von Tierversuchen noch stärker als bisher auf nur wenige Forschungsbereiche beschränkt werden. Generell sehe ich da aber Niedersachsen auf einem guten Weg.

Mit freundlichen Grüßen
Martina Pöser