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Martina Gregersen
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Frage von Harry G. •

Frage an Martina Gregersen von Harry G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau GREGERSEN

als regelmässiger Nutzer des Stadtparks stelle ich mir immer wieder insbesondere drei Fragen :

- warum ist es nicht möglich,das Anleingebot für Hunde wirkungsvoll durchzusetzen ?
Als Jogger ist fast unmöglich,entspannt seinen Sport auszuführen,weil ständig aus allen
Ecken und Gebüschen unangeleinte Hunde den Weg queren.
Mehrere Male hatte ich so ein liebes Tier bereits an der Wade und musste mir dann vom Halter noch anhören,dass ich nicht so nervös reagieren sollte,weil das Tier sonst nur noch aufgeregter würde !
Welche Möglichkeiten gibt es hier ?

- mir ist rätselhaft warum die Fahrzeuge der Stadt,die zur Pflege des Parks eingesetzt werden,mit Verbrennungsmotor fahren müssen? Die Betriebshöfe liegen doch im Park- wieso kann man keine Elektrofahrzeuge einsetzen ?

- hat man schon einmal darüber nachgedacht,die Hindenburgstrasse,die ja den Park durchquert,am Wochenende für den Verkehr zu schliessen ? Für Radfahrer,Familien mit Kindern,Skatern etc. wäre das insbesondere in den Sommermonaten doch ein tolles zusätzliches Angebot,oder?Ich kenne dieses Modell aus amerikanischen Städten und finde es ganz fantastisch !

Ich freue mich über eine Antwort ! Vielen Dank.
Besten Gruss Harry Gutowski

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Gutowski,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Betreffend Hunde in Parkanlagen:

Der weit überwiegende Teil der Hundehalter/Innen verhält sich zum großen Glück vorbildlich. Sie machten Hundeführerscheine oder lassen ihre Hunde nur in den ausgezeichneten Freilaufzonen von der Leine. Doch leider gibt es - wie bei allem - die Ausnahmen. So ist es mir auch schon einige Male im Stadtpark passiert, dass ein bellender und herrenloser Hund auf mich zu wetzte. Und leider laufen auch immer mal wieder in Naturschutzgebieten unangeleinte Hunde umher.

Was ist also zu tun? Wir Politiker haben Leinenzwang und Hundeführerscheine ja gefordert. So haben wir nun auch dafür zu sorgen, dass diese Regel eingehalten und überwacht wird. Ich werde Ihre Frage zum Anlass nehmen und mich beim für den Stadtpark zuständigen Bezirksamt Nord über die Umsetzung und Verbesserungsvorschläge informieren, ebenso darüber, ob es eine ausreichende Anzahl an Hundefreilaufzonen gibt.

Ich gebe Ihnen sehr Recht, für einen Außenstehenden ist ein heranstürmender oder hinterherlaufender Hund und das damit verbundene Gefahrenpotential sehr schwer einzuschätzen. Ich kenne diese unangenehme Situation aus eigener Erfahrung, sei es beim Frisbeespielen mit meinem Sohn oder beim Radfahren.

Wichtig ist, dass diese Verstöße gegen eine Anleinpflicht nicht zum Normalfall werden. Einzelne Missachtungen kann es immer wieder geben. Grundsätzlich ist es Aufgabe der Ordnungsdienste diese auch zu ahnden. Damit auch die Abgeordneten dieses Problem in die Bürgerschaft tragen können, ist es wichtig, dass Menschen wie Sie uns auf Verstöße oder Umsetzungsschwierigkeiten hinweisen.

Zum Fuhrpark in Naherholungs- und Naturschutzgebieten:

Gerade im Bereich der Grünflächen sowie Naturschutz- und Erholungsgebieten ist die Umrüstung auf ökologisch nachhaltige und somit auch leise Elektrofahrzeuge ein sehr grünes Anliegen. Aber wenn wir mit den Steuergeldern verantwortungsvoll umgehen wollen, dürfen wir den Fuhrpark nur auswechseln, wenn die Fahrzeuge wirklich ausgetauscht werden müssen.

Zum Autofahren im Stadtpark:

Der Vorschlag, bestimmte Straßen ganz oder teilweise am Wochenende bzw. an Feiertagen zu sperren, ist sehr interessant. Wir als Grüne wollen, dass die gesamte Stadt Hamburg so weit es geht den Menschen zum Leben zur Verfügung steht und dass sich die Lebensqualität für jeden verbessert. Das bedeutet auch, dass motorisierter, d.h. lärmintensiver, die Luft belastender und gefährlicher Verkehr hier und da auch mal zurückweichen muss, wenn die Beeinträchtigungen für den Verkehr akzeptabel sind.

Die Hindenburgstraße für den Verkehr zu schließen, ist in den letzten Jahrzehnten mehrfach diskutiert worden. Die Einrichtung einer Tempo-30-Zone wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Leider war es nicht durchsetzbar, die Hindenburgstraße für den Durchgangsverkehr zu sperren und nur für Anlieger und Besucher zu öffnen.

Auch bei einem ähnlich gelagerten Problem hat sich die GAL klar positioniert: So sind wir ganz vehement gegen die Ausrichtung des jährlich stattfindenden Oldtimerrennen im Stadtpark. Zwar finde ich Oldtimer an sich sehr interessant und kann ihnen durchaus etwas abgewinnen, aber für alle Anlieger und Ruhesuchende im Stadtpark bedeutet dieses Rennen über Tage hinweg eine extreme Belastung.

Ihr Hinweis zeigt mir, dass wir mit unserem Anliegen, die Stadt für die Menschen noch lebenswerter zu gestalten, den Nerv in der Bevölkerung treffen. Danke dafür. Bedanken würde ich mich auch, wenn Sie mir Ihre Stimme bei der anstehenden Bürgerschaftswahl gäben, damit ich mich weiterhin in der Bürgerschaft für diese und andere Themen einbringen kann.

Lieben Gruß,

Ihre Martina Gregersen