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Frage von Traugott K. •

Frage an Martin Börschel von Traugott K. bezüglich Verkehr

Wie stehen Sie zu der Idee, den Neubau der A1-Rheinbrücke zu nutzen, die KVB-Stadtbahnlinie 12 von Köln Merkenich nach Leverkusen zu verlängern. Im Großraum Karlsruhe wurden Stadtbahnen mit der Eisenbahn kombiniert und man kann dort DB-Gleise über 100 km weit mit der Stadtbahn ins Umland fahren. Städte wie Wörth und Heilbronn bekamen so eine moderne Stadtbahn. Wäre dies nicht auch für Leverkusen sinnvoll, dass mit einer Stadtbahn umsteigefrei an viele Haltestellen in Köln angebunden würde? Ich habe kein Auto und habe schon auf der linken Rheinseite gearbeitet und es war jeden Tag ein großer Umweg, das Ziel mit Bus und Bahn zu erreichen. Hat diese Stadtbahn nicht Bedeutung für die ganze Region, da Pendler aus vielen Orten von dieser Linie profitieren würden?

Videos zum Thema:
Darstellung des Stadtbahnvorschlages auf einer Landkarte:
https://www.youtube.com/watch?v=CrQC23nfqJI
Auszug aus einer Landtagsdebatte zum Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=LBjTuT9-Tbs&t=145s
Ist es im Zeitalter des Klimaschutzes und der Elektromobilität nicht an der Zeit, per Stadtbahn viele vermeidbare Autofahrten von der Straße zu holen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Zuschrift bezüglich der Verlängerung der KVB-Line 12 im Zusammenhang mit dem Neubau der Leverkusener Rheinbrücke.

Tatsächlich ist die Überlegung, den Neubau der Leverkusener Brücke als Bundesautobahn gleichzeitig als Rheinquerung für die Stadtbahn zu nutzen, ein interessanter Ansatz, der bereits vor mehreren Jahren in die Diskussion eingebracht wurde. Vor diesem Hintergrund wurden im Jahr 2013 die Fahrgastpotenziale für eine solche Verbindung in Form der Verlängerung der bestehenden Stadtbahnlinie 12 untersucht. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (Höhe des Brückenniveaus und Haldensituation) relativ hohen Kosten ein – im Vergleich zu anderen notwendigen Netzausbauten im Stadtbahnnetz – eher geringer Nutzen gegenüber steht. Dabei wurden auch die Potenziale durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der in dem Einzugsgebiet angesiedelten Unternehmen wie z.B. Ford untersucht.

Zudem wurden weitere Faktoren wie das künftige Einzugsgebiet des Rhein-Ruhr-Expresses sowie anderweitige Erschließungsmöglichkeiten im Stadtbahnnetz berücksichtigt. Letztlich wurde im Zuge der Prioritätensetzung diese Netzerweiterung nicht weiterverfolgt.

Im Rahmen der Anmeldung von (Schienen)Verkehrsprojekten zum ÖPNV-Bedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen 2017 hat die Region deshalb wichtige Projekte zur Erschließung neuer Gebiete in Köln, Leverkusen und der Region mit einem großen Fahrgastpotential wie z.B. die Anbindung von Köln-Flittard inkl. der Verlängerung nach Leverkusen priorisiert.

Zuletzt liegt mir ein Hinweis zum Neubau der Leverkusener Brücke besonders am Herzen: Zum jetzigen Zeitpunkt und mit Blick auf die angespannte Verkehrssituation in der Region muss der Fokus auf dem schnellstmöglichen Neubau der Leverkusener Brücke liegen, um diese wichtige Rheinquerung dauerhaft zu sichern. In Anbetracht des Zustands des derzeitigen Bauwerks können wir keinerlei Verzögerungen im weiteren Verfahren zulassen.

Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen geholfen zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Martin Börschel, MdL