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Frage von Paula B. •

Frage an Martin Bartsch von Paula B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Bartsch

Die auf den steil steigenden Konsum und immer höheren Profit ausgelegte industrielle Tierhaltung und Lebensmittelproduktion erzeugt ein unvorstellbares Leid, direkt vor unserer Haustüre, in jedem Megastall und Riesenschlachthof der Welt.

Aktionen wie die kürzlich stattgefundene Demonstration "Wir haben Agrarindustrie satt! Bauernhöfe statt Agrarindustrie" (siehe http://wir-haben-es-satt.de/ ) haben gezeigt, dass eine grundlegende Wende der Agrarpolitik hin zu kleineren Betrieben und respektvollerem Umgang mit unseren Mitwesen vielen Bürgerinnen und Bürgern am Herzen liegt.

Meine Frage ist nicht, ob Sie die Massentierhaltung grundsätzlich ablehnen, denn diese Meinung vertritt beinahe jede Partei, wie es scheint. Meine Frage ist, wie wichtig Sie die Thematik einschätzen und mit wieviel Entschiedenheit Sie sich für entsprechende Gesetzesentwürfe einsetzen würden. Was wären die Maßnahmen, für die sie sich aktiv stark machen würden? Würden Sie beispielweise einem Gesetz zur Förderung von Landwirten, die sich zusätzlich um wesensgemäße Haltung bemühen, zustimmen?

Mit freundlichen Grüßen,

Paula Brendel

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Antwort von
PIRATEN

Hallo Frau Brendel,

wie sie bereits selber schrieben, lehnen auch wir Piraten die industrielle Massentierhaltung ab. Persönlich kann ich sagen, dass ich als jemand, der selber gerne Fleisch, Eier oder andere Tierprodukte kauft, gerne bereit bin höhere Preise in Kauf zu nehmen, um die Tierhaltung zu verbessern. Ich bin der Meinung: Wir müssen weg von der Ausrichtung auf möglichst billige Tierprodukte, hin zur ethisch vertretbaren Tierhaltung mit hohem Qualitätsanspruch.

Wir Piraten setzen uns für eine artgerechte Haltungsform und die gesetzliche Festschreibung höherer Mindeststandards in der Nutztierhaltung ein.
So wollen wir unter anderem die Standards der Legehennenhaltung für die gesamte Geflügelhaltung erreichen. Wir halten die derzeitige Stallfläche für Masthähnchen und Puten am Mastende für zu klein. Oder bei den Paarhufern ist die Haltung über den Schlüssel der Großvieheinheiten (GVE) pro Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Region anzupassen.

Wir wollen uns auf EU- und Bundesebene dafür einsetzen, dass künftig keine öffentlichen Gelder in Form von Agrarsubventionen ohne Gegenleistung in den Bereichen Klima, Umwelt, Natur sowie Tier- und Artenschutz vergeben werden. Das schließt natürlich auch die artgerechte Haltung ein.

Das sind nur einige Punkte aus unseren sehr konkreten Forderungen zur Landwirtschaft und Tierhaltung, die ich auch alle unterstütze. Weitere Details finden sie im Netz unter:
https://www.piratenpartei.de/politik/wahl-und-grundsatzprogramme/wahlprogramm-btw13/umwelt-und-verbraucherschutz/#wahlprogramm-umwelt-landwirtschaft

Mit freundlichen Grüßen,
Martin Bartsch