Markus Rinderspacher
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Frage von Heinz P. •

Frage an Markus Rinderspacher von Heinz P. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Rinderspacher,
in Ihrer Antwort auf Herrn Stöckers Beitrag erklären Sie die Vorzüger des JMSTV.
Auch ich bin für ein altersgerechtes Medienangebot.

Jedoch scheint dieser Entwurf des JMSTV eher ein Zugeständnis an Abmahnanwälte zu sein.
Dies zeigt die ungenaue und laxe Formulierung dieses Vertrages.
Was mich am meisten schockiert ist aber die Tatsache dass selbst die FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia) keine präzise Auskunft über diesen Vertrag geben kann. Es wird lediglich auf die FAQ deren Internetseite verwiesen.

Ich würde mich über eine kurze Antwort auf folgende Frage sehr freuen.

Wieso darf im Fernsehen (Montag, 20:15 Sat1, Die Säulen der Erde) ,literweise Blut fließen während im Internet nun selbst die seriösesten Angebote klassifiziert werden?

PS:
Sie können im übrigen die von mir erwähnte Sendung gegen viele Andere zu dieser Sendezeit austauschen

Markus Rinderspacher
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Pachelbel,

ich kenne den angeführten Film nicht, erwarte aber, dass der Jugendschutzbeauftragte des ausstrahlenden Senders ihn gesehen hat und - der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag gilt auch für´s Fernsehen - begründen können sollte, weshalb die Ausstrahlung schon um 20.15 Uhr gerechtfertigt war. Darüber hinaus ist die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) die richtige Ansprechpartnerin für Beschwerden, die KJM geht begründeter Kritik nach.

Wie Sie bin ich der Ansicht, dass die FSM und andere Jugendschutzkontroll-Einrichtungen sich nicht auf FAQ beschränken, sondern die Grundsätze und Wege ihrer Entscheidungsprozesse nachvollziehbar erläutern sollten. Das Konzept der regulierten Selbstregulierung im Jugendmedienschutz halte ich aber nach wie vor für richtig. Es setzt auf Verantwortung und Kompetenz der Menschen in den Medien und den Kontrollgremien. Es setzt auch darauf, dass sie ihre Entscheidungen rechtfertigen können. Deshalb sollte man sie immer direkt mit ganz konkreten Fragen konfrontieren.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Rinderspacher

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