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Markus Kurth
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sabine B. •

Frage an Markus Kurth von Sabine B. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag Herr Kurth,
können Sie mit dem Bewusstsein leben, dass es in Deutschland ca. 2800 Conterganopfer gibt, die aufgrund eines fragwürdigen Gerichtsentscheids in der Vergangenheit und einer weitergeführten Ungerechtbehandlung von Altersarmut bedroht sind?

Unter www.conterganhungerstreik.de erfahren Sie mehr, können sich ein Bild machen.
Wie kann man tatenlos zusehen, wie Conterganopfer, deren Schädiger bekannt ist, nicht wissen, wie sie ihr, durch den hohen Bedarf an Assistenz und Hilfsmitteln, kostspieliges Leben von der derzeitigen mickrigen Opfergeldzahlung (ist das die richtige, angemessene Bezeichnung?) bestreiten sollen?
Wie kann es sein, dass das verantwortliche Unternehmen, Fa.Grünenthal, seine Opfer nicht umfassend finanziell unterstützen muss??
Wieso muss erst die Bevölkerung, sowohl die Opfer, als auch die von Contergan vielleicht nur zufällig nicht geschädigten, Sie darauf aufmerksam machen, dass hier die Politik bzw. die Regierung gefordert ist, das Unrecht zu beenden, das den Contergangeschädigten seit Jahrzehnten widerfährt?
Bitte handeln Sie verantwortungsbewußt und unterstützen Sie die berechtigten Forderungen der Conterganopfer, es ist allerhöchste Zeit.
Mit freundlichen Grüßen,

S.Bentler

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Bentler,
 
vielen Dank für ihre Frage zum Thema Contergan – bitte entschuldigen sie die verspätete Antwort.
Ich kann ihren Unmut gut nachvollziehen. Ich habe mich als behindertenpolitischer Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen für eine Änderung des Conterganstiftungsgesetzes im Sinne der Betroffenen eingesetzt. Dies ist leider von der Bundesregierung nur zum Teil umgesetzt worden. Die erfolgte Verdoppelung der monatlichen Entschädigungszahlungen ist zwar grundsätzlich zu begrüßen. Sie orientiert sich jedoch nicht am Bedarf der Betroffenen. Wir haben eine Bedarfserhebung vorgeschlagen, an deren Ende eine Anpassung der Entschädigungszahlungen stehen muss. Eine Untersuchung der Bedarfe, die letztlich finanzielle Anpassungen von vornherein ausschließt, ist absurd.  

Ausführliche Informationen zu unseren Positionen, sowie meinen Brief an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hungerstreikes, meine Rede im Deutschen Bundestag zur Verabschiedung des Conterganstiftungsgesetzes und meine Pressemitteilungen zum Thema finden sie auf meiner Homepage:
http://www.markus-kurth.de/dokumente_a/positionen/1740487.html
http://www.markus-kurth.de/presseordner/pressemitteilungen/1760273.html
http://www.markus-kurth.de/themenordner/behinderung/2440918.html
 
Seien sie versichert, dass ich mich auch in Zukunft für die Rechte der Betroffenen einsetzen werde. Ich stehe dazu auch im regelmäßigen Austausch mit den Betroffenenverbänden.

Mit freundlichen Grüßen 

Markus Kurth

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