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Markus Blume
CSU
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Frage von Dagmar H. •

Frage an Markus Blume von Dagmar H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Blume,

ich las gestern das Wahlplakat der CSU zum Thema Bildung:
- Kleinere Klassen
- Mehr individuelle Förderung
- Mehr Ganztagsschulen

Ich bin erstaunt, dass die CSU nun die Slogans der SPD, Freien Wähler und ÖDP zum Thema Bildung fast wörtlich aufgreift. Wie weit ist das ernst gemeint?
Die derzeitige normale Klassenstärke in den 5.-9. Klassen am Gymnasium liegt bei 30 Kindern oder mehr. Da ist es schon eine Aufgabe für die Lehrer sich alle Namen zu merken (ca. 150/Jahrgang) und einen ungefähren Überblick über Stärken und Schwächen der einzelnen Schüler zu bekommen. Mit individueller Förderung haben diese Klassenstärken nichts zu tun!
Und Ganztagsschulen? Meinen Sie, dass das G8 eine Ganztagsschule ist oder sein soll? Die Kinder haben an den meisten Schulen keine Kantine mit einem ordentlichen Mittagessen, keine Räume und weitläufigen Aussengelände zum Entspannen oder Toben, die Lehrer haben keine Arbeitszimmer um den Unterricht an der Schule vorzubereiten, es sind keine Studierzeiten, Bewegungszeiten etc. eingeplant - alles was zur Ausstattung einer Ganztagsschule gehört fehlt an den normalen Gymnasien und ist im G8 auch nicht geplant.
Wie sollen die obigen Wahlslogans Ihrer Meinung nach umgesetzt werden? Wollen Sie von der CSU wirklich vernünftige Klassengrößen festschreiben (z.B. 25 Kinder pro Klasse maximal)? Und wollen Sie wirkliche Ganztagsschulen unterstützen, an denen die Kinder Mittagessen bekommen, ihre Hausaufgaben schon erledigt haben wenn sie um 16:00 h nach Hause gehen, und interessante Wahlangebote im sportlichen, technischen und musischen Bereich wahrnehmen können?

Mit freundlichen Grüßen,
Dagmar Hennenhofer

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CSU

Sehr geehrte Frau Hennenhofer,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Zunächst einmal ist zu sagen, dass bestimmte Dinge nicht schon alleine deshalb richtig oder falsch sind, weil sie zuvor schon von anderen Parteien plakatiert wurden. Der entscheidende Punkt ist, dass die drei Aussagen "Kleinere Klassen, individuelle Förderung, mehr Ganztagsangebote" nicht nur Forderungen sind, sondern auch das widerspiegeln, was von der CSU in den vergangenen Monaten schon auf den Weg gebracht wurde. Beispielhaft darf ich Ihnen hier nennen:
- 2.200 neue Lehrer in diesem Jahr,
- 1.000 Lehrer ab 2009 zusätzlich pro Jahr,
- 1.200 Schulen mit Ganztagsangeboten in gebundener und offener Form, eingerichtet bzw. gefördert durch den Freistaat Bayern,
- 4.100 mal Mittagsbetreuung an Grundschulen, gefördert durch den Freistaat Bayern.

Dazu kommt der Beschluss, dass die Klassenstärke beispielsweise an den Grundschulen in den nächsten Jahren auf eine Höchstgrenze von 25 abgesenkt werden soll. Was viele dabei gar nicht wissen: Die durchschnittliche Klassenstärke in den bayerischen Grundschulen liegt schon heute bei weniger als 24 Kindern!

Die von Ihnen angesprochenen Punkte hinsichtlich der schwierigen räumlichen Situation an vielen Schulen teile ich in der Diagnose. Die Gründe, warum es so gekommen ist, sind allerdings vielfältig. Die Umstellungen, die z.B. das G8 mit sich gebracht hat, bedeuten in der Tat neue Anforderungen an die räumliche Unterbringung. Hier müssen die Kommunen wie die Stadt München als Sachaufwandsträger dafür Sorge tragen, dass schnellstmöglich die notwendigen Kapazitätserweiterungen vorgenommen werden. Dies gilt umso mehr dort, wo man wie in München trotz geburtenstarker Jahrgänge Ausbaumaßnahmen auf Eis gelegt und die Klassenzahl gedeckelt hat.

Unabhängig von den zuvor genannten Punkten bin ich davon überzeugt, dass individuelle Förderung der Schlüssel zum Erfolg ist. Dem, was Sie im letzten Absatz als wünschenswert beschreiben, kann ich mich nur anschließen und versichern, dass wir als CSU daran arbeiten.

Mit den besten Grüßen
Markus Blume

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