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Marieluise Beck
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Frage von Christian G. •

Frage an Marieluise Beck von Christian G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Beck,

Sie werden in einem Interview mit dem Deutschlandfunk wie folgt zitiert: "Das Entscheidende ist: Den Grünen hat zu der Zeit der Kompass gefehlt, ganz klar zu trennen, wo sind wir auf dem Weg, die Prüderie der 50er- und 60er-Jahre, die bleischwere Verbotsszenerie für jegliche Sexualität, für auch Freude, die damit verbunden ist, für die Selbstbestimmung über den eigenen Körper, diese Grenze zu ziehen gegenüber dem Beginn von Missbrauch."
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/2113903/

Heutzutage ist die Grenze dank der erfolgreichen Lobbyarbeit der fanatischeren Kinderschützer ins andere Extrem gerückt worden, sodass selbst einvernehmliche Sexualität zwischen Erwachsenen/Jugendlichen und Kindern (gerade im Mann/Junge-Bereich) strafbar und verboten ist (und das auch wenn selbst das Gericht die Einvernehmlichkeit feststellt). Auch werden Leute wegen reinen Gedankenverbrechen bestraft und verlieren damit meist ihre ganze bisherige soziale Existenz (Stichwort Kinderpornografie). Außerdem werden gesunde und nicht straffällig gewordene Pädophile diskriminiert und müssen ihre sexuelle Identität verstecken, Jugendliche, die sich ihrer pädophilen Orientierung bewusst werden, werden ganz alleine gelassen damit.
Halten Sie das für eine hinnehmbare Entwicklung oder haben Sie Vorschläge mit diesem Problemfeld umzugehen?

Mit freundlichen Grüßen
Christian Gropper

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Gropper

anders als in den turbulenten siebziger und achtziger Jahren ist heute zum Glück politisch und gesellschaftlich vollkommen klar, dass sexuelle Beziehungen von Erwachsenen zu Kindern unter Missbrauch zu subsumieren sind. Das spiegelt sich in der deutschen Gesetzeslage wieder, der nichts mehr hinzuzufügen ist.

Ich begrüße es, dass die Sexualwissenschaft (u.a. in der Berliner Charité) heute soweit ist bei einzelnen Menschen pädophile Neigungen als „nicht heilbar“ einzustufen und therapeutische Begleitung zur Verhaltenskontrolle anbietet.

Mit freundlichen Grüßen

Marieluise Beck