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Marianne Schieder
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Frage von Jens H. •

Frage an Marianne Schieder von Jens H. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau Schieder,

Umfragen zufolge will so gut wie niemand im Krankenhaus sterben.

Doch immer noch viel zu oft passiert genau das. Laut Deutschem Evangelischem Krankenhausverband (DEKV) sterben 77 Prozent der Deutschen entweder in einer Klinik oder im Pflegeheim.
Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/article204152876/Tod-im-Krankenhaus-Warum-viele-sterben-wo-sie-nicht-sterben-wollen.html

Warum wird der offensichtliche Wunsch von sehr vielen Menschen ignoriert bzw. nicht automatisch erkannt und erfüllt?
Ist es aus Ihrer menschlichen Sicht nicht selbstverständlich, im eigenen Bett oder zumindest friedlich einschlafen zu dürfen?
Was können Sie persönlich als verantwortlicher Politiker für die Menschen tun bzw. warum fehlt es hier in so besorgniserregender Weise an gesetzlichen Vorgaben, die längstens von den Abgeordneten hätten beschlossen werden müssen???

Beste Grüsse
Hahn

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hahn,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie sprechen ein Thema an, dass auch mir am Herzen liegt.
Ich möchte aber betonen, dass man das Thema sehr schlecht pauschal abhandeln kann. Für mein Dafürhalten muss immer eine Einzelfallbetrachtung erfolgen.
Es ist außerdem nicht richtig, dass sich die Politik dieses Themas nicht annimmt. Gerade in den letzten Jahren sind sehr viele Entscheidungen getroffen worden, die den Wunsch der Menschen, zu Hause sterben zu wollen, in den Blick genommen haben.
So wurde die Palliativmedizin erheblich ausgebaut, sowohl stationär, als auch ambulant. Denn viele Menschen brauchen eine intensive Versorgung, die zu Hause nicht so einfach geleistet werden kann. Außerdem wurde die Hospiz-Arbeit erheblich ausgebaut.
Selbstverständlich muss in beiden Bereichen das Angebot weiter verbessert werden.
Persönlich kann ich nur dazu raten, rechtzeitig und in einer "ruhigen Minute" eine Patientenverfügung zu erstellen. Seit vielen Jahren bin ich ehrenamtlich als Referentin des Kath. Frauenbundes unterwegs und informiere darüber. In dieser können Sie sämtliche Fragen klären, wovon auch der Wunsch und Möglichkeit, zu Hause sterben zu "dürfen", umfasst sein können.

In Ihrer Anfrage weisen Sie auf "gesetzliche Vorgaben, die längstens von den Abgeordneten hätten beschlossen werden müssen" hin. Hier würde ich Sie bitten, konkreter zu werden, damit wir aus diesem pauschalen Vorwurf die richtigen Schlüsse ziehen und (ggfs. notwendige) Maßnahmen entwickeln können.

Ich stehe dazu gerne mit Ihnen in Kontakt! Melden Sie sich bitte direkt in einem meiner Büros. Die Kontaktdaten finden Sie auf meiner Homepage www.marianne-schieder.de.

Mit freundlichen Grüßen

Marianne Schieder

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