Maria Westphal, FDP Köln, FDP NRW, FDP
Maria Westphal
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Frage von Christel N. •

Frage an Maria Westphal von Christel N. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sie sprechen in Ihrer Partei viel von Mut und Engagement. Sie sind von Beruf Lehrerin, wie paßt das zusammen?

Ich erlebe das Schulsystem gerade als intransparent und unehrlich, fast allen Akteuren sind "die Hände gebunden". Gerecht geht es meiner Meinung nach nicht zu.

Was ist dazu Ihre Meinung und was wollen Sie ändern?

Maria Westphal, FDP Köln, FDP NRW, FDP
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau N.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich sehe zwischen Mut, Engagement und meinem Beruf als Lehrerin keinen Widerspruch. Im Gegenteil: gerade in meinem Beruf ist es so, dass die meisten Herausforderungen nur gemeistert werden, weil sich so viele außerhalb ihrer "normalen" Arbeitszeit für die Schülerinnen und Schüler und für die Schule engagieren.
Welche Aspekte meinen Sie mit "intransparent" und "unehrlich" genau? Ich waere hier dankbar, wenn Sie das genauer definieren könnten.

Ich erlebe das Schulsystem vor allem als extrem unterfinanziert. Ihre Meinung der Ungerechtigkeit teile ich dahingehend, dass ich der Meinung bin, dass es zur Zeit aufgrund mangelhafter Ausstattung, mangelhafter Personaldecke und mangelhafter Finanzierung in NRW zu Engpässen kommt, die es den an Schule Beteiligten unmöglich macht, ihre Arbeit auszuführen. Beispiel Inklusion: an vielen Kölner Schulen hat das Modell bereits gut funktioniert, mit der neuen Rechtslage (von den Grünen und Sylvia Löhrmann trotz gegenteiliger Expertenmeinungen im Landtag durchgepeitscht) funktioniert es an diesen Schulen nun nicht mehr oder nur schlechter, während es aber an den anderen Schulen ebenfalls nicht klappt, weil die Voraussetzungen gar nicht stimmen. So wird man keinem Kind gerecht, kein Recht auf individuelle Förderung, das die Kinder ja haben, wird erfüllt- und das ist ungerecht.
Die FDP NRW will die Kommunen stärker unterstützen, wenn diesen neue Aufgaben wie Inklusion zugesprochen werden. Wir möchten zudem, dass erst die Voraussetzungen für ein neues System geschaffen werden, bevor etwas Neues eingeführt wird (personell, organisatorisch und finanziell).
Wir möchten außerdem das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern lockern, sodass es letztlich auch dem Bund gestattet wird, die Länder finanziell zu unterstützen. Ein Mitspracherecht des Bundes würde ich dafür in Kauf nehmen, zumal gegen gemeinsame Qualitätsstandards der Länder (etwa beim Ganztag, bei der Ausstattung der Schulgebäude, bei der Umsetzung der Inklusion...) m.E. nichts einzuwenden ist.

Mit freundlichem Gruß
Maria Westphal