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Maria Eichhorn
CSU
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Frage von matthias m. •

Frage an Maria Eichhorn von matthias m. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Eichborn,
wie können sie weiterhin polemische, althergebrachte tiraden über eine nutzpflanze posaunen, wenn sogar ein californischer, konservatier, republikanischer gouverneur, welcher vor jahrzehnten nach dem erreichen des titels mr.universum, eine der steilsten karrieren der neuzeit vollbrachte, dafür plediert den sinnlosen "war on drugs" endlich zu beenden und die steuereinnehmende kraft des stetig stattfindenden hanf konsums nutzbringen für den staat zu gebrauchen.
halten sie in ihrer position diesen mann für fehlinformiert oder verantwortungslos?
bitte begründen sie ihre aussage mit den möglichen folgen die ein legalisierung von hanf, auch zu rauschzwecken, mit sich bringen könnte.
ich warte gespannt auf ihre antwort, voll mit fundierter information.
hochachtungsvoll
matthias meyer

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Einträge zum Thema Cannabis in meinem Gästebuch.

Cannabis ist keine Spaßdroge. Der Konsum hat in den vergangenen 10 bis 15 Jahren stark zugenommen. Mittlerweile sind in Deutschland etwa 600.000 vorwiegend junge Menschen Cannabiskonsumenten, 220.000 sind stark abhängig.

Vor diesem Hintergrund lehne ich die von Ihnen geforderte Legalisierung von Cannbis ab. Jegliche Bemühungen im Bereich der Prävention werden ad absurdum geführt, wenn der Besitz erlaubt wird.

Nicht nur der Dauerkonsum, sondern bereits der Konsum geringer Mengen von Cannabis ist gesundheitsschädigend und sollte daher vermieden werden. Dies belegen Studien namhafter Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Selbst eine geringe Dosis löste in einer Schweizer Studie bei Testpersonen schwerwiegende Angststörungen und in weiterer Folge Realitätsverlust, Entpersonalisierung, Schwindel und paranoide Angststörungen aus.

Bei langfristigem Konsum weisen Studien auf eine Reihe akuter Beeinträchtigungen hin. Diese sind vor allem bei chronischem Dauerkonsum mit großen gesundheitlichen Risiken, bis hin zur psychischen Abhängigkeit verbunden.

Besorgniserregend ist auch der mittlerweile wissenschaftlich erbrachte Nachweis, dass Cannabis Einstiegsdroge für den späteren Konsum härterer Drogen ist. Jugendliche, die Cannabis rauchen, haben ein sechsfach höheres Risiko, später härtere Drogen zu konsumieren, als Jugendliche, die kein Cannabis nehmen.

In der Medizin kann der kontrollierte Einsatz von Cannabinoiden bei bestimmten Erkrankungen, insbesondere dann, wenn Probleme mit herkömmlichen Schmerzmedikamenten auftreten, sinnvoll sein.

Diese Therapie gehört jedoch nach Meinung vieler Experten in die Hand des Arztes. Jede Form der Selbsttherapie auf der Grundlage von durch Eigenanbau gewonnenen Pflanzenteilen ist abzulehnen. Er gefährdet die Patientensicherheit und die Sicherheit der Kontrolle des Betäubungsmittelverkehrs.

Zum anderen sind bei Haschisch, Marihuana und anderen illegalen Hanfzubereitungen derzeit weder der Wirkstoffgehalt noch Art und Umfang schädlicher Beimengungen bekannt.

Wenn Cannabinoide verwendet werden, dann sollten sie nicht als Medikamente der ersten Wahl eingesetzt werden, da es häufig zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen kommt. Dies ist besonders bei mittel- und längerfristigem Einsatz zu berücksichtigen.

Es liegt im Interesse der Patienten, dass der wissenschaftliche Nachweis für Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit eines Medikamentes erbracht wird, bevor es zugelassen werden kann. Seit dem 1. Oktober 2008 liegt dem Bundesinstitut für Arzneimittel ein Antrag auf Zulassung eines Arzneimittels mit Dronabinol vor, der derzeit geprüft wird.

Eine generelle Straffreistellung des Cannabisbesitzes zu medizinischen Zwecken lehnt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ab.

Mit freundlichen Grüßen

Maria Eichhorn