Marcus Eschborn, Rechtsanwalt, Wahlkreisbewerber der ÖDP im Landtagswahlkreis Ingelheim am Rhein
Marcus Eschborn
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Frage von Stefan W. •

Frage an Marcus Eschborn von Stefan W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Eschborn,
mich interessiert Ihre Einstellung bzw. die Einstellung Ihrer Partei zu folgender Frage:

Lehrmittelkosten in RLP: Warum sind Schulbücher so teuer?
Es wird immer damit argumentiert, daß die Schulbücher wegen kleiner Auflagen so teuer sind. Ist es nicht möglich, auf Landesebene die einzusetzenden Schulbücher vorzuschreiben um so höhere Auflagen und damit niedrigere Kosten zu erzeugen?
Bsp: unsere Tochter besucht dieses Jahr die 7. Klasse eines Gymnasiums in Worms. Lehrmittelkosten zu Beginn des Schuljahres: ca 250 EUR. Wir haben drei Gymnasien hier in Worms, über 50% sämtlicher Schulbücher (trotz gleicher Klassenstufe) sind unterschiedlich.

Vielen Dank,
mit freundlichen Grüßen
Stefan Wolff-Boenisch

Marcus Eschborn, Rechtsanwalt, Wahlkreisbewerber der ÖDP im Landtagswahlkreis Ingelheim am Rhein
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Wolff-Boenisch,

vielen Dank für ihre Frage.

Schulbücher sind so teuer, da sie ständig neu entwickelt werden. Dabei hat sich die Halbwertszeit in unserer modernen Gesellschaft drastisch verkürzt, da sich sowohl die Anforderungen an die Schulausbildung als auch die curricularen Standards und die Unterrichtsmethoden aktuell in einem rasanten Wandel befinden (insbesondere auch vor dem Hintergrund der PISA-Diskussion).
Vergleichen Sie doch einfach mal die Schulbücher ihrer Tochter mit denen aus Ihrer Schulzeit. [Natürlich kann man auch nicht verheimlichen, daß die Schulbuch-Verlage Geld verdienen wollen -- auf der anderen Seite hängen davon sinnvolle Arbeitsplätze ab. Es handelt sich in jedem Fall um einen freien Markt -- ginge es billiger, so gäbe es Verlage, die die "Etablierten" unterbieten würden.]
Hinzu kommt, daß jedes Fachkollegium innerhalb einer Schule eigenverantwortlich über die Wahl der Unterrichtsmittel entscheidet -- eine Vielfalt, die die ödp im Prinzip unterstützt, da wir wollen, daß die Schulen auch im gegenseitigen Wettbewerb ein eigenes Profil entwickeln -- dies im Rahmen der Qualitätssteigerung des Unterrichts.

Das bedeutet jedoch nicht, daß alle Eltern gezwungen sind, ständig Lehrmittelkosten in der genannten Höhe zu verausgaben. Manche Schulbücher werden für den Unterricht über mehrere Jahrgangsstufen angeschafft, so daß diese Unkosten nicht in jedem Jahr anfallen. Darüber hinaus kann man sehr viele Bücher in gutem Zustand gebraucht (zum halben Preis oder weniger) von der "Vorgängergeneration" erwerben (sofern sich die
Schule nicht gerade für einen Wechsel entschieden hat; die Schulen organisieren dazu selbst Schulbuch-Basare). Was wirklich Geld kostet, sind die Arbeitshefte, die sich natürlich nicht weiterverkaufen lassen.
Eltern mit geringem Einkommen erhalten Lernmittelgutscheine.
Beim letzten Punkt setzt sich die ödp dafür ein, daß diese Unterstützung auch für den Kauf gebrauchter Bücher genutzt werden kann, und in jedem Fall so ausfällt, daß die real anfallenden Kosten abgedeckt werden. Alternativ könnte die Schule selbst einen kleinen Vorrat solcher Bücher vorhalten, um sie an wirtschaftlich schlecht gestellte Schüler auszuleihen.

Mit freundlichen Grüßen

Marcus Eschborn