Marc Bernhard
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AfD
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Frage von Maro H. •

Frage an Marc Bernhard von Maro H. bezüglich Umwelt

Verpackungswahnsinn.

Sehr geehrte Frau Abgeordnete

der Verpackungswahnsinn reißt leider nicht ab sondern treibt immer schlimmere Stielblühten.
Es ist zwischenzeitlich nicht die Ausnahme, sondern die traurige Regel, dass die Verpackungsvolumina der meisten im Handel befindlichen Produkte deutlich größer sind als der tatsächliche Inhalt. Typisches Beispiel z.B. Müsli, bei dem das Verpackungsvolumina 1/3 mehr umfasst als der tatsächliche Inhalt benötigt. Dieses Beispiel läßt sich noch beliebig um alle Branchen und Marken vergrößern.

Für den/die Unbedarfte/n ist es nicht nachvollziehbar, weshalb sich im BT keinen Mehrheit herstellen läßt, die diesem Irrsinn endlich einmal wirkungsvoll Einhalt gebietet. Es werden unnötig sowohl Transportkapazitäten als auch sonstige Ressourcen vergeudet (weil Verpackungen viel größer als erforderlich). Vermutlich werden ganze Wälder hier unsinnig für ein zuviel an Kartonage "verbraten" und die Abfallentsorgung unnötig aufgebläht. Ähnlich auch der Unsinn, dass zusätzlich manches dann auch noch in Plastik (mit Luft aufgbläht um den wahren Inhalt zu verschleiern) eingetütet.

Ähnlich auch mit dem Unterlaufen des Flaschenpfandsystemes, wenn jeder Getränkeproduzent die Standardflaschen meidet und "Sonderanfertigungen" aus Marketinggründen vertreibt.

Kann mir nicht vorstellen, dass bei ernsthaften dran bleiben an diesem Thema und flankierender Öffentlichkeitsarbeit nicht auch mal ein interfraktioneller Gesetzesantrag möglich sein müsste der auch zum Erfolg führt oder zumindest die verantwortlichen Blockierer demaskiert.

Als Wähler/in entsteht indessen der Eindruck, solange jede Partei sich damit begnügt mit dem Finger auf den politischen Gegner zu zeigen, der "leider" nicht mitziehe, jublieren die Lobbyisten und es herrscht weiter Stillstand, während unsinnig Müll entsteht.

Kann man das mit den unnötig übergroßen Verpackungen etc. denn wirklich nicht abstellen ?

Herzlichen Dank für Ihre Erläuterungen.

Marc Bernhard
Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die AfD-Bundestagsfraktion hat zum Thema Plastikmüll folgende Forderungen:

1. Forschungsprojekte fördern,

a. die zum einen die Herkunft und Eintragswege von Mikro- und Nanoplastik und zum anderen ihre Wirkung auf die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen erforschen;

b. die alternative Materialien wie selbstzerstörende Kunststoffe, sogenannte nachhaltige Polymere und Bioplastik, mit dem Ziel erforschen, nicht abbaubare Kunststoffe zu ersetzen und Erdöl bei der Herstellung von Plastik einzusparen;

c. die an biotechnologischen Lösungsansätzen forschen, durch Einsatz von Mikroorganismen (Penicillium simplicissimum, Nocardia asteroides und Ideonella sakaiensis) oder Raupen (Galleria mellonella) Kunststoffe zu zerlegen oder aufzulösen;

2. Den Export von Plastikmüll in Staaten, in denen eine Abfallwirtschaft mit vollumfänglichem Sammeln, Lagern und Verwerten des Plastikmülls nicht gewährleistet ist, unterbinden;

3. Staaten, die zu den Hauptemittenten von Plastikmüll gehören, durch Wissenstransfer und Aufbau von thermischen Verwertungsanlagen und Infrastrukturen des dualen Systems mit dauerhaft begleitender Beratung und Betreuung fördern, um ihren wirksamen Einsatz in diesen Staaten auch mithilfe der Einbindung der privaten deutschen Abfallwirtschaft anzustoßen;

4. Die Hauptemittenten in die Verantwortung nehmen, indem die wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe nach dem Prinzip des Förderns und Forderns an die Erfüllung von konkreten Bedingungen zur Plastikvermeidung und -beseitigung gekoppelt wird.

Weitere Details finden Sie im Antrag der AfD-Fraktion „Plastikmüll – Eine internationale Herausforderung“, Drucksache 19/9237,

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/092/1909237.pdf

Mit freundlichen Grüßen

Marc Bernhard, MdB

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