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Lisa Paus
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Frage von Susanne H. •

Frage an Lisa Paus von Susanne H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Paus,

Meine Frage ist: Haben Sie Kenntnisse über die Beschäftigungspolitik der aktuellen Bodenabfertigungsfirma am Flughafen (globeground/ seit einigen Jahren von WISAG übernommen)?

Denn ich finde, dort sind einige Arbeitsbedingungen unsozial, ungerecht und nicht akzeptabel.

Mein Fall: gemeinsam mit ca. 30-40 (insgesamt über die Jahre sicher Hunderte) anderen Erwerbslosen habe ich bei der Firma globeground, (die für die großen Airlines die Passagier- und Flugzeugabfertigung betreibt), am Flughafen TXL und SXF in Kooperation mit Jobcenter und gaetan data GmbH ein "Praktikum" absolviert. Eine Maßnahme, die immerhin vom Steuerzahler subventioniert und von der Politik indirekt "abgesegnet" ist.

Die Arbeitsbedingungen: 5 Monate lang 30-40 Stunden pro Woche, in Schichtarbeit ohne Bezahlung bzw. bei weiterhin Bezügen von AlgII, ohne Rentenversicherungsbeiträge, ohne anschließenden Arbeitsvertrag. Einzige Option im Anschluss an die Maßnahme, die am 09.05.12 endet: bei der globeground/WISAG angegliederten Zeitarbeitsfirma waps sich zu bewerben, für 8,50 Euro brutto, befristet auf ein halbes Jahr.

Das ist für mich nicht akzeptabel und ich bin dadurch erneut arbeitslos, habe aber in den letzten Monaten trotz 40-Stunden-Woche nicht einmal Rentenansprüche erworben!!!

Tut mir leid, wenn das Thema gar nicht zu Ihrem Fachgebiet gehört. Für diesen Fall könnten Sie meine Nachricht entsprechend weiterleiten?

Vielen Dank fürs Lesen,
mit freundlichen Grüßen

Susanne Hornig

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Hornig,

Auch ich finde den von Ihnen geschilderten Fall sehr bedenklich. Privatwirtschaftlich agierende Firmen dürfen sich nicht auf Kosten der Allgemeinheit günstiges Personal organisieren – vor allem wenn diese Maßnahme die Eingliederung in den regulären Arbeitsmarkt nicht wirklich voranbringt.

Entschuldigen Sie bitte die späte Antwort. Gemeinsam mit meinem Kollegen Hans-Christian Ströbele habe ich in einem persönlichen Gespräch mit dem Leitungsteam der Berliner Arbeitsagentur den Fall globeground im Mai 2012 angesprochen. Grundsätzlich darf eine durch die Arbeitsagentur vermittelte Maßnahme bei einem Arbeitgeber für einen definierten Personenkreis maximal 12 Wochen dauern. Nach Angaben der Bundesagentur tritt die Firma globeground aber auch als Träger von Bildungsmaßnahmen auf. Diese können neben Unterrichtszeiten auch Praktikumstage beinhalten. Die Dauer richtet sich nach Inhalt und Ziel der Maßnahme.

Gerne bin ich bereit, in dieser Sache nochmal nachzuhaken. Hilfreich wären dafür mehr Details zu Ihren Fall. Gerne können Sie sich dafür an die Mitarbeiter in meinem Bundestagsbüro wenden. Die Kontaktdaten finden Sie auf meiner Homepage.

Beste Grüße

Lisa Paus

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