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Lisa Badum
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Frage von Michael v. •

Frage an Lisa Badum von Michael v. bezüglich Umwelt

Die GRÜNEN und andere Parteien haben sich einer CO2-neutralen Politik verschrieben. Allerdings habe ich trotz intensiver Recherche keine wissenschaftlich belegten Beweise gefunden, dass das Kohlendioxid zum Klimawandel beiträgt, es werden statt dessen lediglich Meinungen, Überzeugungen oder Vermutungen angeführt. Dementsprechend habe ich zwei Fragen: 1. Nennen Sie bitte wissenschaftliche Beweise, dass das CO2 einen Klimawandel herbeiführt, aus denen sich die Konsequenzen für Ihre CO2-Politik ableiten. 2. Sollten Sie zur Nennung der wissenschaftlichen Beweise nicht in der Lage sein, wieso leiten Sie dann trotzdem aus einer CO2-Vermutung für den Klimawandel entsprechende politische Konsequenzen ab?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr v. L.,

Vielen Dank für Ihre Anfrage vom 9.12.19.

Sie fragen nach der wissenschaftlichen Grundlage des Zusammenhangs zwischen Kohlenstoffdioxid und dem menschengemachten Klimawandel. Es tut mir Leid zu lesen, dass Sie trotz Ihrer intensiven Recherchen nicht auf den Treibhauseffekt gestoßen sind - so nämlich der Name des Phänomens, nach dem Sie suchen.

Der Treibhauseffekt wurde schon sehr früh entdeckt, nämlich im Jahr 1824 von dem französischen Physiker Joseph Fourier. 1896 wurde er von einem schwedischen Physiker namens Svante Arrhenius näher beschrieben. 1958 gelang dem US-amerikanischen Klimaforscher Charles D. Keeling der erste Nachweis des menschengemachten Klimawandels durch Messung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration in der Atmosphäre. Die durch die Verbrennung fossiler Energien freigesetzten Kohlenstoffe, die sich aus der Luft mit Sauerstoff zum Abfallprodukt Kohlenstoffdioxid verbinden, wirken wie eine Dämmschicht in der Atmosphäre: CO2-Moleküle lassen zwar das Sonnenlicht vom Weltraum auf die Erde durch, verhindern jedoch ein Abstrahlen irdischer Wärmewellen zurück ins Weltall. Dadurch steigt auf der Erde die weltweite Durchschnittstemperatur, genau wie in einem Treibhaus. Der Treibhauseffekt ist ein recht simpler und leicht verständlicher Effekt. Wissenschaftler*innen sind in der Lage, grundlegende Naturgesetze zu verstehen. Sie sind in der Lage, die physikalischen Grundlagen des Klimawandels zu erklären - genauso, wie sie etwa auch die Schwerkraft erklären können. Wenn Sie dieses physikalische Grundlagenwissen anzweifeln, müssen Sie in Zukunft die Dinge in Ihrer Umgebung gut festhalten.

Problematisch am menschengemachten Klimawandel ist die Geschwindigkeit, mit der diese Veränderungen geschehen. An eine Erwärmung von 2-6°C in nur 200 Jahren werden sich weite Teile unserer Flora und Fauna inklusive uns Menschen nicht anpassen können, denn normalerweise geschehen Änderungen solchen Ausmaßes in der Natur in viel größeren Zeiträumen.

Sie haben in der Vergangenheit mehrfach verschiedene GRÜNE Bundestagsbüros mit teilweise klimaleugnerischen Aussagen angeschrieben. Ich möchte Sie bitten, in Zukunft den Kontakt nur dann zu suchen, wenn Sie ernsthaft an einer sachlichen Debatte interessiert sind. Ansonsten nehmen Sie meinen Kolleg*innen und mir wertvolle Zeit, die wir lieber für sinnvolle Klimapolitik einsetzen möchten.

Mit freundlichen Grüßen

Lisa Badum

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