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Lars Dietrich
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Frage von Renate V. •

Frage an Lars Dietrich von Renate V. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

das Bismark-Bad in Altona ist leider geschlossen worden; das neue Bad wird jetzt erst gebaut und viele Personen befürchten, dass das Schwimmbad auf St. Pauli an der Budapester Straße auch geschlossen werden wird.

Ich bin der Meinung, dass Hamburg als Stadt am Wasser und internationale Sportstadt (Triathlon-WM etc.) unbedingt eine hohe Dichte an attraktiven und öffentlichen Schwimnmbädern benötigt!

Dies gilt sowohl für den Freizeit- als auch für den Vereinssport!

Wenn wir eine international ausgerichtete Sportstadt sein und bleiben wollen, müssen wir noch etwas tun.
Anfänge sind gemacht, aber wie geht es weiter?
Können Sie uns garantieren, dass keine weiteren Bäder geschlossen werden? Wird es auch künftig genügend Schwimmzeiten für Sportvereine und Schwimmvereine geben, um die Schwimmausbildung garantieren zu können?

Und eine letzte Frage: Ich bin Wasserballsport interessiert, wann wird Hamburg endlich ein für den Wasserballsport geeignetes Bad erhalten, das auch internationalem Standard gerecht wird?

Vieln Dank,

Renate Vogler

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Vogler,

vielen Dank für Ihr Interesse an der Sport- und Schwimminfrastruktur in Hamburg. Wir mussten ein wenig nachforschen, deshalb bitten wir auch um Nachsicht dafür, dass Sie erst jetzt eine Antwort erhalten.

Das Schwimmen soll in Hamburg nicht nur eine Freizeitaktivität für Kinder sein, sondern es bietet auch diverse Möglichkeiten für Freizeit-, Breiten- und Wettkampfsportler. Denn Schwimmen macht nicht nur Kindern Spaß; es ist auch sehr gesundheitsfördernd und hält auch langfristig fit. Darüber hinaus ist das Schwimmen ein anspruchsvoller Wettkampfsport.

Unter dem Leitprofil Sportstadt Hamburg soll für alle Bedürfnisse der Hamburgerinnen und Hamburger gesorgt sein, die die Bäder in ihrer Freizeit nützen möchten. Deshalb muss unser grundsätzliches Ziel sein, das Angebot für die Bevölkerung von Wasserzeiten langfristig abzusichern. Für Ihre Anregungen, Wünsche und Sorgen bin ich aus diesem Grund dankbar.

Das Baden als aktive Freizeitgestaltung blickt in Hamburg auf eine lange Tradition zurück. Die erste Schwimmhalle eröffnete bereits 1881. Insgesamt betreibt die Bäderland GmbH heute im gesamten Hamburger Stadtgebiet 26 Hallen- und Freizeitbäder, was einer guten Schwimminfrastruktur entspricht. Dennoch müssen einige Bäder saniert oder umgebaut werden, um auch weiterhin den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen zu können. Die Bauarbeiten am Schwimmbad "Festland" an der Holstenstraße in Altona haben Mitte März 2007 begonnen und sollen im Jahr 2008 abgeschlossen sein. Ich bin davon überzeugt, dass die warme und wassersportfreundliche Atmosphäre das Bismarck-Bad angemessen ersetzen wird. Es wird ein vielfältiges Angebot für Freizeitschwimmer, Kinder sowie Wellness-Liebhaber bieten können. Insbesondere die drei 25-Meter-Becken, wovon eines im Außenbereich ganzjährig beheizt wird, werden für Schwimmer viel Platz und Raum schaffen. Das St. Pauli-Bad an der Budapester Straße erfreut sich großer Beliebtheit bei den Schwimmern in der Umgebung, genauso wie beim Schul- und Vereinsschwimmen. Aus diesem Grund halte ich eine Schließung des Bades zurzeit für völlig ausgeschlossen.

Darüber hinaus haben die Schwimmsportvereine und die Schwimmabteilungen der Sportvereine zum Teil sehr lange Wartelisten. Die Schließung weiterer Schwimmbäder hätte zur Folge, dass eine qualitative Schwimmausbildung nicht gewährleistet werden könnte.

Auch eine zeitweise Schließung eines Schwimmbades - zum Beispiel zum Verkauf der Grundstücksfläche zur Finanzierung eines Badneubaus - ist demzufolge sportfachlich und sportpolitisch aus meiner Sicht nicht machbar. Hier steht m. E. die Stadt in der Pflicht, Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Abschließend möchte ich noch einmal betonen, dass es nicht unser Ziel ist, zukünftig in Hamburg reine Freizeitbäder zu betreiben. Vielmehr sind wir daran interessiert einen ausgewogenen Mix an Bäder-Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, damit Freizeit-, Breiten- und Wettkampfschwimmer, Gesundheitsschwimmer, Kinder, Vereine und Schulen gleichermaßen Spaß an der Nutzung Hamburger Schwimmstätten haben.

Falls Sie noch weitere Fragen oder Anregungen haben sollten, stehe ich Ihnen selbstverständlich gern wieder zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Lars Dietrich MdHB