Portrait von Kurt Beck
Kurt Beck
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Kurt Beck zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Manfred U. •

Frage an Kurt Beck von Manfred U. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Beck,

vielen Dank für Ihre Antwort vom 23.03.

Leider beantworten Sie meine Frage nicht und fordern mich stattdessen auf, Ihnen einen Brief zu schreiben. Nun ist aber am kommenden Sonntag bereits die Wahl und ich möchte wissen, wen ich wählen soll. Bisher habe ich eigentlich immer SPD gewählt. Sollten Sie jedoch diesen Plänen aus dem Ministerium von Müntefering als stellv. SPD-Vorsitzender keine klare Absage erteilen, werde ich mich dieses Mal wohl für die WASG entscheiden.

Im Übrigen habe ich mittlerweile auch Kontakt zum Erwerblosenforum aufgenommen, von denen die Meldung stammt. Dort wurde mir mitgeteilt, dass es sich um eine vertrauliche Quelle aus dem Ministerium handelt, die natürlich nicht öffentlich gemacht werden kann. Es wurde mir aber versichert, dass es sich um eine seriöse Meldung handelt, was ja auch zu den Meldungen in der F.A.Z. passt.

Daher bitte ich Sie nun dringend, meine Fragen noch vor der Wahl zu beantworten. Ich weiß nicht, ob Sie sich vorstellen können, wie viel Zukunftsangst man hat, wenn man von solchen Plänen hört. Wie ich Ihnen bereits in meiner letzten Mail geschildert habe, komme ich mit dem derzeitigen ALG II nur unter größten Anstrengungen über die Runden. Von 225 Euro kann ich nicht leben. Ich werde vielleicht nie wieder Arbeit finden und möchte dennoch ein bisschen Würde in meinem Leben behalten. Ist es zu viel verlangt, darauf vor der Wahl eine Antwort zu bekommen?

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Ulrich

Portrait von Kurt Beck
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Ullrich,

sie beziehen sich auf unbestätigte Quellen, die darüber hinaus nicht in der Öffentlichkeit genannt werden wollen. Daran werde ich mich nicht beteiligen und Sie werden von mir kein anderes Verhalten erwarten können.

Reden wir über das, was wir machen und was in Zukunft getan werden muss. Sie haben Sorge, niemals wieder Arbeit zu finden. Ohne Ihre persönliche Situation näher zu kennen, lassen Sie mich kurz darauf eingehen, was wir, die rheinland-pfäzische SPD, in Land und Bund tun, um hier zu Verbesserungen zu kommen. In unserer Gesellschaft sind ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von dem Risiko, arbeitslos zu werden und kaum Chancen auf Wiedereingliederung zu haben, in viel zu starkem Ausmaß betroffen. Unser Ziel ist es, die Beschäftigungssituation und die Reintegrationschancen in den Arbeitsmarkt für ältere Arbeitslose grundsätzlich zu verbessern. Auf Bundesebene wurden deshalb verschiedene befristete Arbeitsmarktinstrumente, die sich speziell an Ältere richten, verlängert.

Das Land setzt im Rahmen verschiedener Arbeitsmarktinitiativen des weitere Modellprojekte zur Verbesserung der Arbeitsmarktintegration Älterer um. Darüber hinaus erhalten im Rahmen einer Bund-Länder-Initiative Langzeitarbeitslose, die über 58 Jahre und älter sind, die Möglichkeit, über Zusatzjobs für bis zu drei Jahre gesellschaftlich wichtige Arbeit im gemeinnützigen Bereich zu leisten. Neben diesen Anstrengungen ist aber vor allem von Bedeutung, dass die Unternehmen das große Know-how älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für ihre Betriebe nutzen. Dies gilt einerseits vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, die dazu führen wird, dass dringend qualifizierte Fachkräfte in den Betrieben und Unternehmen gesucht werden. Es gilt aber auch, grundsätzlich wieder zu einer Wertschätzung älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kommen und damit eine Entwicklung der betrieblichen Ausgrenzung Älterer zu beenden.

Aus unserer Sicht sind diese Maßnahmen vorrangig vor einer Änderung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I, da sie langfristig dazu führen, dass Ältere wieder eine Akzeptanz als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfahren.

Mit freundlichen Grüßen

Kurt Beck