Krisztina Andre
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Demokratie in Europa
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Frage von Maria E. •

Frage an Krisztina Andre von Maria E. bezüglich Umwelt

Frau Andre, wie ist Ihre bzw. die Position Ihrer Partei zur Energiewende, zum Stromnetzausbau und ganz allgemein zu Umweltschutz und Klimawandel? Wie sehen Sie die Schülerbewegung "Fridays For Future?

Krisztina Andre
Antwort von
Demokratie in Europa

Sehr geehrte Frau E.,

vielen Dank für Ihre äußerst wichtigen Fragen. Entschuldigen Sie die etwas verzögerte Beantwortung, die darin begründet liegt, dass ich neben meinen vielfältigen familiären und beruflichen Verpflichtungen auch die Wahlkampfaktivitäten unter einen Hut bringen muss.

Die erfolgreich begonnene Energiewende wurde insbesondere in Deutschland, aber auch in anderen Ländern der EU in den letzten Jahren mit diversen Instrumenten ausgebremst. Eine beschleunigte Energiewende, wie wir sie fordern, die mit einer kompletten Dekarbonisierung bis 2030 in allen Sektoren (Strom, Transport und Wärme) einhergeht, soll in der Politik absolute Priorität bekommen, um die drohende Klimakatastrophe zu verhindern bzw. zu vermindern.

Wir setzen auf eine dezentrale Energiewende, die die Energieerzeugung durch Solar- und Windenergie so nah wie möglich und sinnvoll an den Endverbraucher heranführt. Dabei spielen Bürgerenergiegenossenschaften die größte Rolle; diese sollen Vorfahrt in der Energiewirtschaft bekommen. Der geplante Stromnetzausbau verliert vor allem dann an Bedeutung, wenn wir die Wirtschaftlichkeit und auch Gemeinwohlaspekte betrachten: Stromtransport ist mit hohen Kosten, Rohstoffverbrauch sowie Beeinträchtigungen von Umwelt und Natur verbunden. Viele dezentrale Anlagen machen jedoch große Stromautobahnen überflüssig und erhöhen die Versorgungssicherheit, da neue regionale Stromverbundsysteme entstehen.

Die Elektrifizierung des gesamten Verkehrs und eine entsprechende Logistik sind Schlüsselelemente dieses Konzepts. Alle elektromobilen (in Fahrzeugen verwendeten) und stationären Speicher müssen in bidirektionaler (d.h. laden und entladen ermöglichen), sektorengekoppelter (Sektoren: Elektrizitätswirtschaft, Wärme-/Kälteversorgung, Verkehr und Industrie) Weise ans Netz angebunden werden. Der Ausbau von dezentralen Speichersystemen soll deshalb ebenfalls Vorrang haben.

Außerdem fordern wir den sofortigen Atomausstieg und einen beschleunigten, stufenweisen Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern bis 2030 auf Null.

Wir fordern einen verschärfte Umwelt- und Naturschutz, wir setzen uns für die Schaffung eines Umweltgerichts am Europäischen Gerichtshof ein. Das Gericht soll die Einhaltung des Klimavertrags 2030 und die Einhaltung der Umweltstandards in Wirtschaftszweigen wie Fischerei, Bergbau und Rohstoffförderung überwachen. Das Umweltgericht soll auch dann zuständig sein, wenn in Europa ansässige Unternehmen in Drittländern aktiv sind.

Die Bewegung „Fridays for Future“ finden wir nicht nur berechtigt, sondern auch legitim und wir fühlen uns verpflichtet, sie mit allen unseren Kräften zu unterstützen. Wir tun alles dafür, dass Kinder die verfehlten Erwachsenenrollen nicht mehr zwangsläufig übernehmen müssen, sondern wir übernehmen unsere Verantwortung, um den drohenden Ökozid (hiermit ist die von der industriellen Zivilisation verursachte allgemeine Umweltzerstörung gemeint, die durch eine Störung des ökologischen Gleichgewichts aufgrund massiver Umweltverschmutzung hervorgerufen wird) zu verhindern.

Auch deshalb bitten wir Sie um Ihre Stimme bei der EU-Parlamentswahl am 26.05.2019.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Krisztina Andre