Frage an Klaus Ernst von David G. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Gobec,

immer mehr Menschen laufen durch geringe Rentenansprüche Gefahr, im Alter kein würdevolles Leben führen zu können. Richtigerweise sprechen Sie den Zusammenhang zwischen unsicheren Renten und dem Niedriglohnsektor an. Darin liegt nämlich die tatsächliche Ursache für das Rentendesaster. Massenarbeitslosigkeit, Scheinselbstständigkeit, Mini- und Midi-Jobs sowie Niedriglohnpolitik haben tiefe Löcher in die Rentenkassen gerissen.

Daher tritt DIE LINKE konsequent für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 10 Euro pro Stunde ein. Wenn gute Löhne gezahlt werden, stimmen auch die Bilanzen der Rentenkasse. Außerdem wollen wir die gesetzliche Rente stärken und in eine Erwerbstätigenversicherung umwandeln. Dann würden auch Beamte, Selbständige und Unternehmer einbezogen - für viele kleine Selbständige würde dies enorme Vorteile und Sicherheiten bringen.

Die private Vorsorge klingt eventuell erstmal sinnvoll, hat jedoch bedeutende Nachteile. Zum einen haben zum Beispiel Studierende, Erwerbslose, Empfänger/innen von Hartz IV oder Geringverdiener/innen nur sehr begrenzte Möglichkeiten zur privaten Vorsorge im Gegensatz zu Vermögenden, Millionären oder Superreichen. Zum anderen stehlen sich die Arbeitgeber dadurch klamm und heimlich aus der paritätischen Altersvorsorge. Zum dritten zeigt die aktuelle Finanzkrise, welchen Schaden die Pensions- und Rentenfonds an den Finanzmärkten anrichten. Eine umlagefinanzierte Rente, wie die gesetzliche Rente bei uns, zahlt jedoch immer gleich das Geld an die aktuellen Rentner/innen aus ohne einen Umweg über die Finanzmärkte zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Ernst