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Kerstin Lauterbach
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Frage von Gunter E. •

Frage an Kerstin Lauterbach von Gunter E. bezüglich Gesundheit

Werte Frau Lauterbach,
ich möchte mich bei ihnen für ihre ausführliche Antwort bedanken und hätte noch eine Nachfrage zum Thema Krankenkassen.
Muß es so viele dutzend Krankenkassen geben? Werden dadurch nicht viel zu viele Gelder aus den Kassenbeiträgen an die (meiner Meinung nach) viel zu vielen Vorstände und Aufsichtsräte "hinterhergeschmissen" anstatt Sie in ein besseres, gerechteres Gesundheitswesen zu investieren?
Welche Lösungsvorschläge hätten Sie, um den ständigen Verteilungskampf der Lobbyverbände (Krankenkassen, Ärzteverbände, Pharmaindustrie) endlich zu beenden, alle unter einem Hut zu bekommen und das Gesundheitswesen so sicher ein ganzen Stück effektiver zu machen?

Mit freundlichen Grüßen
Gunter Eckhardt

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Gunter Eckhardt,

es ist eigentlich ganz einfach. Eine Kasse für alle, vor allem private Krankenkasse mehr, sondern eine gesetzliche muss es sein. Das finde ich gut, sparsam, gleichberechtigt für alle Bürger/innen. Diese Position vertrete ich und auch meine Partei. So kann viel Geld gespart werden und im Interesse der Gesundheit der Patient/innen effektiv eingesetzt werden.

Eine gleiche und gerechte Bezahlung für Ärzte und medizinisches Personal, ausreichend Personal in allen Regionen Deutschlands würde Ärzteverbände nicht mehr notwendig machen. Ein Verband wäre stärker im Kampf um die Durchsetzung von Forderungen. Aber das ist in dieser Gesellschaft nicht gewollt.

Mit der Pharmaindustrie ist es schwieriger. Die Lobbyverbände sind sehr stark und können so all ihre Forderungen durchsetzen. Aber, eine unserer Forderungen – eine Positivliste für Medikamente – würde schon einmal nur Medikamente auf den Markt bringen, die auch einen Nutzen haben. Im Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs der gesetzlichen Krankenkassen (kurz Gesundheitsreformgesetz) steht eine Kosten-Nutzen-Analyse. Diese ist für die Pharmaindustrie leider nur freiwillig. Diese muss aber verbindlich werden.
Das sind nur einige wenige, aber leistbare Schritte, weitere müssen folgen, um das Gesundheitssystem vor dem finanziellen Kollaps zu bewahren.