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Katrin Helling-Plahr
FDP
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Frage von Christian P. •

Frage an Katrin Helling-Plahr von Christian P. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Helling-Plahr,

im Großen und Ganzen komme ich mit ihren Antworten bei Abgeordnetenwatch gut klar. Selbst, wenn ich Ihre Meinung nicht immer unbedingt teile, so kann ich doch meist den Sinn/Wunsch dahinter erkennen.

Was mir aber absolut unverständlich ist, ist Ihre Haltung zur Massentierhaltung. Diese kann mMn nur darauf fußen, dass ein nicht unerheblicher Teil der FDP Betroffene Landwirte sind.
Oder glauben Sie tatsächlich, dass die Haltungsbedingungen für Tiere sich durch das Konsumverhalten verbessern würden? Dass hier die Macht des freien Marktes greift?

So viel Politik wie nötig, so wenig Politik wie möglich. Ist ok! Aber die Politik ist vor allem dort in der Pflicht, wo der Betroffene sich nicht selber helfen kann. Und solange das Groß der Verbraucher das Sagen hat, wird es bei der Tierhaltung vornehmlich um eins gehen: dass jeder sich sein tägliches Stück Fleisch leisten kann. Sich um das Wohl der Tiere bis zur Schlachtung zu sorgen ist, solange es nicht von der Politik bestimmt wird, ist leider ein Luxus!

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr P.,

ganz herzlichen Dank für Ihre Frage! Und schön, dass Sie mit meinen Antworten gut klar kommen.

Seien Sie versichert, dass ich meine Antworten nicht von der Mitgliederstruktur der FDP abhängig gemacht habe. Ich könnte Ihnen im Übrigen und ganz ehrlich überhaupt nicht sagen, ob es in der FDP eine Vielzahl von Landwirten, die Massentierhaltung betreiben, oder Landwirten überhaupt gibt.

Auch trifft unser Wahlprogramm keine explizite Aussage zu Massentierhaltung, es handelt sich also um meine persönliche Einschätzung.

Ich finde die Frage wirklich sehr unglücklich formuliert. Meine Antwort ist vielleicht aber auch zu stark verkürzt.

„Massentierhaltung“ - also die Tatsache, dass jemand eine Masse an Tieren hält, kann ja kein Problem an sich sein. Mit den Begriff „Massentierhaltung“ ist rein garnichts über die Haltungsbedingungen gesagt. Anders: Auch auf einem Biobauernhof kann eine Masse an Tieren gehalten, also Massentierhaltung betrieben werden.

Ihrer Aussage „Aber die Politik ist vor allem dort in der Pflicht, wo der Betroffene sich nicht selber helfen kann" kann ich voll und ganz zustimmen. Konkret stellt sich dann aber die Frage, wie weit Politik eingreift. Käfighaltung und Kükenschreddern sind selbstverständlich indiskutabel. Artgerechte Tierhaltung muss sichergestellt sein. Aber soll Politik hergehen und z.B. nur noch Freilandhaltung zulassen? Ich finde, in einem gewissen Rahmen des für das Tierwohl Akzeptablen sollten wir sehr wohl den Verbrauchern trauen. Die gestiegene und weiter steigende Nachfrage nach Bioprodukten zeigt doch, dass es dem Verbraucher nicht nur um sein tägliches Stück Fleisch (das ja ganz grundsätzlich derzeit aus der Mode kommt) geht, sondern, dass sich viele sehr wohl Gedanken um Haltungsbedingungen machen.

Im Übrigen möchte die FDP Verbesserungen bei der Nutztierhaltung durch eine gezielte Agrarinvestitionsförderung erreichen.

Mit besten Grüßen
Katrin Helling-Plahr

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