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Frage von MIchael H. •

Frage an Katja Kipping von MIchael H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Kipping,

Sie sind als große Fürsprecherin von Schutzsuchenden bekannt. Bei ihrem Engagement für hier her Geflüchtete bin ich mir sicher, dass Sie bereits am NesT-Programm teilnehmen. Mich würde interessieren, a. Wie ihre Erfahrungen damit sind ? und b.Wie viele Mitglieder Ihrer Fraktion außerdem teilnehmen ?

https://www.unhcr.org/dach/de/30736-neues-aufnahmeprogramm-nest-vorgestellt.html

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr H.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Mail und den Hinweis auf das von der Bundesregierung initiierte NesT-Patenschafts-Programm. Ich habe Ihr Schreiben zum Anlass genommen, um mich genauer mit dem Programm zu beschäftigen und bin dabei darauf gestoßen, dass verschiedene Akteur*innen, die schon viel praktische Erfahrungen mit Solidaritätsprojekten haben, die konkrete Ausgestaltung kritisieren. Kirchen und Sozialverbände kritisieren, dass die Anforderungen an die Ehrenamtlichen zu hoch sind.

Der folgende Artikel fasst die kritischen Stimmen zusammen:

https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article197414599/Wie-Regierung-und-Kirche-ihr-Fluechtlingsprojekt-retten-wollen.html

Bei Gesprächen in Sachsen bin ich auf das Projekt der Arbeitsmentor*innen gestoßen. Dieses Projekt fand ich sehr überzeugend. Hier wird über staatliche Förderung sichergestellt, dass die Begleitung von Geflüchteten und die Vermittlung zwischen den Arbeitsstellen und den Geflüchteten durch motivierte Dritte übernommen wird, die auch professionell dafür geschult werden.

Im folgenden Artikel wird das Projekt sehr treffend beschrieben:

https://www.vogtland-anzeiger.de/vogtland/kipping-lobt-in-plauen-mentoren-fuer-gefluechtete-artikel10553471

Der Vorteil dieses Ansatzes: Hier werden auch Stellen für diese wichtige Arbeit geschaffen und die Betreuer*innen werden professionell geschult, haben Raum, sich untereinander über möglicherweise auftretende Probleme auszutauschen und sich fachliche Hilfe zu holen.

Natürlich braucht es neben hauptamtlichen Stellen, auch ehrenamtliches Engagement. Deshalb habe ich in den letzten Jahren mit vielzähligen Spenden verschiedene Initiativen der Flüchtlingssolidarität und SeenotRettung unterstützt und werde dies auch weiterhin tun. Leider habe ich als Abgeordnete, als Parteivorsitzende mit einem zeitaufwändigen Ehrenamt und nicht zuletzt auch als Mutter keine freien Zeitressourcen, um solch eine verantwortungsvolle Aufgabe wie die Patenschaft beim NestProgramm zu übernehmen. Solch eine Patenschaft erfordert ja eine enorme Verbindlichkeit und freie Zeitressourcen.

Freundliche Grüße

Katja Kipping